Samstag, 10. Oktober 2020

Hochzeitsgeschenk

Lange ist hier nichts mehr passiert... vielleicht viel zu Lange, besonderes für den größten Fan dieses Blogs. 
Siehe dies als Hochzeitsgeschenk an:
 

1. 2018 Würzburger Stein Silvaner Erste Lage

So ich diese Zeilen schreibe, habe ich den Würzburger Stein Silvaner vom Weingut am Stein im Glas.

Ein viel zu junger Wein, der völlig unterschätzten Rebsorte Silvaner. 

In der Nase wenig Frucht, wenn überhaupt heimische Frucht nach Apfel und Birne. Vielmehr ist der mineralische Grip des Muschelkalkbodens spürbar.
Insgesamt ein in der Nase getrocknet vegetabiler Genuss. 
 
Am Gaumen dann saftig, mit einer schönen Säure, aber wieder vorallem die kräuterigen Nuancen und gutem Grip. 
 
Man trinkt Silvaner viel zu selten.
 
Aufgrund meiner heutigen Begeisterung über den Wein sehr gute
 
                                        7 Punkte
 

2. Das Essen dazu 

Aber zu was soll und kann man soetwas trinken?
Die Antwort ist so einfach wie genial... eigentlich zu allem was einem schmeckt (außer geschmorten Ochsenbäckchen in einer Portwein Jus auf jungem Selleriepüree, dazu aber ein andermal).

Bei uns gab es dazu selbstgemachte Sandwiches aus dem Sandwichmaker - ein Gerät das jeder gute Haushalt sein eigen nennen muss.



 Mit einem solchen Gerät - was übrigens einer der wenigen Aldi-Produkte in unserem Haushalt ist (zumindest meines Wissens) - zauberten wir uns leckere Burger für Arme.

Neben einer fast selbstgemachten Sauce (selbstgemachte Mayo geht nicht bei schwangeren) mit viel Knoblauch, gab es getrocknete Tomaten und Kalbsbraten, sowie altem Cheddar.



 Der herrliche Braten ging mit dem Knoblauch der Mayo eine phantastische Liaison ein, welche durch die getrocknete Tomate und deren Fruchtigkeit bei ihrem Liebesspiel kaum gestört wurde.
Traurig war lediglich, dass die gekaufte Mayo-Basis natürlich nicht in ihrer Feinheit und Eleganz an eine selbstgemachte ran zu kommen vermochte. Dies machte die ansonsten gute Sauce etwas plump. Aber 9 Monate gehen rum...

Der Silvaner schmiekte sich mit seiner fränkischen Zurückhaltung an und umrahmte das Essen, sodass selbst dieses einfache Gericht einen Höhepunkt hatte.

 Kein großes Essen, lecker, aber man muss die Kirche im Dorf lassen

                                                    5 Punkte

 3. Dessert

Als Dessert gab es ein Butter-Streusel-Kuchen.
 

Nicht selbst gemacht, was man sofort merkt. Zwar ein feiner Buttergeschmack, aber man wird das Gefühl einer Streckung mit Magarine nicht los.
Die Streusel machen mit ihrer Knusprigkeit Freude, ohne einen oralen Orgasmus auszulösen.
Muttern und vorallem Oma kann/konnte besser backen.

Alles in Allem 
 
                                            6 Punkte
 
Da wurden dann durchaus die Grenzen des Weins aufgezeigt. 
Die Trockenheit des Weins, vertrug sich nicht mit der süßen Trockenheit des Kuchens. Im Mund wurde die Kombination immer bitterer und traurig, sodass dann der Klassiker Kaffee zu rate gezogen wurde.
 

Der aus den Peruanischen Aden stammende Kaffee passte mit seiner leichten süßen-Bitterkeit deutlich besser zu dem Kuchen. Die kräftige Röstung sorgte mit der Bitterkeit für einen Kontrapunkt in der Speise und nahm doch mit der leichten tabakartigen süße den Ball des Desserts wieder auf.

4. Fazit

Alles in allem ein normales Essen mit Höhen und Tiefen, bei denen besonders der Wein hervorstach. Hier gebe ich gern einen Trinkbefehl... Trinkt mehr Silvaner aus Franken!!

Ansonsten bleibt mit nur zu sagen Herzlichen Glückwunsch Ihr Beiden! Saskia viel Spaß und gute Nerven mit Deinem Mann 😉
  

Freitag, 10. Januar 2014

Weihnachtsweine 2013

Nachdem der Weihnachtswein 2012 eine herbe und teure Entäuschung war hatte ich dieses Jahr deutlich mehr Glück mit 3 hervorragenden Vertretern der Weinzunft.

So gab es heute 2009er Riesling Pettenthal von Kühling-Gillot, 2007er Chardonnay Prestige Sekt von Raumland und 2007er Spätburgunder Kirschgarten von Knipser.



Da ich die Weine beim Essen und in gemütlich Familiärer Runde genossen habe, habe ich mir keine Notizen gemacht, sodass die Beschreibungen kürzer sind und ich nur einen Bewertungsrahmen angebe. 



Der Pettenthal war zwar schon etwas angereift, aber noch sehr jung, sodass er erst am zweiten Tag seine wirkliche Klasse ausspielte die über Frucht, getrocknete Früchte zu Tabak und Kräutern führte. Etwas breit, aber trotzalledem sehr klar und sicherlich noch für einige Jahre gut.
8 - 8,5 Punkte
 


Der Sekt war Purismus pur, so wie ich es mag. Sehr klare Nase nach Hefegebäck und Nüssen. Verhaltene, aber sehr klare Frucht im Hintergrund. Auch im Mund klar und sehr fein. Keine Explosion, vielmehr ein hintergründiger Sekt. Perfekte, lange und nachhaltige Perlage.
8 - 9 Punkte

Der Knipser sehr komplex. Rote und schwarze Beeren, viel Waldboden, ein Hauch Trüffel, Gewürznoten, sich ständig verändernd.
Sehr gute Substanz, schön konzentriert.  Ein klasse Spätburgunder, wahrscheinlich der beste den ich bisher trinken durfte.
8,5 - 9 Punkte

Dienstag, 7. Januar 2014

2012er Scheurebe von Wittmann

Es ist zwar Winter und draußen saukalt, aber in der warmen Wohnung zu einem sommerlich leichten Salat öffnete ich heute die 2012er Scheurebe von Wittmann.






Den besten Ruf genießt die Scheurebe ja nicht, was zumeist von den pappsüßen, langweiligen Weinen herrührt, welche aus dieser Aromarebsorte gekeltert werden.
Hier handelt es sich jedoch um eine trockene Variante.

Im Glas ein blasses, helles gelb.

In der Nase gleich die Begründung, warum es sich hier um eine Aromarebsorte handelt.
Es springt gleich ein wahrer Strauß Exotik aus dem Glas.
Maracuja, Johannesbeeren, etwas Melone und Rosenblätter. Trotz dieser Aromenvielfalt wirkt die Scheurebe niemals parfümiert oder aufgesetzt, vielmehr klar und fein.
Sehr schön.

Im Mund ist sie dann schön trocken, eine vibrierende Säure sorgt für einen tollen trinkfluss.
Auch hier wieder ein ganzer Fruchtkorb an Aromen. Auch hier wieder zu vorderst die genannten Johannesbeeren.
Niemals wirkt sie in irgendeiner Weise fett, auch hier wieder klar und relativ leicht. Die Substanz ist mittelmäßig.
Der Abgang ist trotzdem überraschend gut und hinterlässt leichte Anklänge von Litschi am Gaumen.
Mittlere komplexität.

Zusammenfassend handelt es sich hier sicherlich nicht um einen großen Wein, aber um eine große Scheurebe.
Sie ist super saftig, perfekt ausbalanciert und unglaublich trinkanimierend.
Niemals ist sie langweilig oder sättigend, man ist stets gewillt ein zweites Glas zu trinken.

Bei der Bewertung tue ich mich schwer, wie gesagt kein großer Wein, aber eine große Scheurebe.... daher und weil sie mir richtig viel Spaß machte

7 Punkte

ca. 10 €

Freitag, 3. Januar 2014

2012er Silvaner Muschelkalk von Rudolf May

Rheinhessen und Franken sind Silvaner-Land, unter diesem Motto widmete ich mich heute dem fränkischen Vertreter dieser Rebsorte.


 Im Glas ein helles, dennoch schön intensiv leuchtendes gelb.

In der Nase dann ein typischer Silvaner. Eher dezent und zürückhaltend, dann aber Birne und vorallem vegitabile Noten nach Heu bzw. frisch gemähten Gras. Dazu sehr zurückhaltend Quitte und Anklänge von Kräuteraromen.
Eine etwas kalkige Mineralität ist im Hintergrund bestenfalls erahnbar.

Im Mund dominieren dann klar die vegitabilen Aromen, vorallem Heu, aber auch Kräuter. Die Frucht findet nur sehr zurückhaltend, wenn überhaupt statt.
Der Wein verfügt über eine durchaus ordentliche Substanz.
Leider fällt der Abgang recht kurz aus.

6,5 Punkte

ca. 13 €

Dienstag, 31. Dezember 2013

2013

Das Jahr 2013 geht zu Ende, viel hab ich probiert, dass ein oder andere habe ich hier gepostet, aber was hat mich dieses Jahr am meisten Fasziniert?

Hier die, meiner Meinung nach, besten in ihrer Kategorie:

1. Restaurants
- Favorite Gourmetrestaurant, 8,375 Punkte

2. Weißwein
- 2008er Pettenthal von Kühling-Gillot, 8,5 Punkte

3. Rotwein
- 2008er Amarone von Allegrini, 8,5 Punkte

4. Rosé
- 2012er "Clarette" Rosé von Knipser, 5,5 Punkte
- 2010er Pinot Noir Rosé von August Kesseler, 5,5 Punkte

5. Schaumwein
- Champagner Blanc de Blanc von Pierre Peter, 8,5 Punkte

6. Verschiedenes
- Morellenfeuer von van Nahmen, 8,5 Punkte

Freitag, 27. Dezember 2013

2008er Amarone von Allegrini

Es ist kalt, es ist Winter, es ist Weihnachtszeit, es ruft nach einem schweren und aromatischen Wein. Daher entschied ich mich für diesen Amarone.
Amarone wird aus getrockneten, d.h. rosinierten Trauben gewonnen, was den Wein sehr Gehaltvoll macht.






Im Glas ein leicht durchscheinendes rot.

In der Nase schön Gehaltvoll. Weihnachtsgewürze, Kirsche, Pflaume, Heidelbeeren, sehr tief und komplex. Insgesamt sehr kompakt, scheinbar nur Aroma. Über die Zeit eine stetige Veränderung, so dass weitere Aromen zum Vorschein kommen wie Graphit und Tabaknoten.

Im Mund ein sehr konzentrierter Wein, welcher durch eine schöne Säure und eine ganz leichte Bitterkeit eine sehr schöne Trinkigkeit erhält und niemals zu schwer wirkt.
Auch hier wieder Gewürzaromen, sehr komplexe Aromen nach schwarzen Früchte und etwas Tabak.
Sehr langer Abgang.
Erinnert entfernt etwas an Portwein ohne brandig zu wirken.

Insgesamt ein toller Wein, welcher trotz seiner massiven Konzentration und Subsatnz nie zu schwer wirkt und sehr schön ausbalanciert ist.
Für mich ein außergewöhnlicher Wein.

8,5 Punkte

ca. 50 €

Dienstag, 24. Dezember 2013

Felix Milly

Nach regem Zuspruch und Nötigung meiner Freundin berichte ich heute über den Schokoriegel Felix Milly. Dieser ist nur im Bio-Laden erhältlich.






Vom Aussehen erinnert er mich etwas an Kinderschokolade, innen befindet sich eine weiße Milchcreme.
Der Riegel ist sehr süß, jedoch kommt gut der Michgeschmack durch. Was mir fehlt ist der Kakaogeschmack.

Insgesamt ein einfacher Schokoriegel, der zumindest besser ist als jede Kinderschokolade.

4,5 Punkte