Freitag, 29. März 2013

2008er Castel del Monte Riserva von Torre Vento

Draußen kalt auf dem Teller eine leckere Bolognese, da ist es Zeit für einen italienischen Rotwein, vorallem wenn ihn der Lieblingsweinhändler empfohlen hat und er mit der Höchstwertung im Italienischen Weinführer Gambero Rosso ausgezeichnet ist und unter 10 € kostet.

Mit großen Erwartungen ging ich also an die Sache ran.





Im Glas so wie ich mir ein Italiener vorstelle, ein dunkles rot, welches nach außen leicht heller und durchscheinender wird.

In der Nase dann zurückhaltende Pflaume aber vorallem viel Schwarzkirsche. Das warme Klima ist gleich erkennbar ohne Marmeladig zu werden, aber es geht Richtung Fruchtbombe.
Insgesamt nicht übermäßig komplex, aber in Ordnung.

Im Mund geht das "warme Klima" dann weiter, ehrlich gesagt sind Fruchbomben nicht mein Fall, aber hier passts die Ausgewogenheit aus Frucht, Würze und Frische ganz ordentlich. Er zeigt sanfte Tannine, was ihn recht Saftig macht. Locker zu trinken. Nicht sonderlich komplex.

Leider verliert er bei etwas Temperatur und Luft deutlich, er wird unausgewogener und auch seine nette Nase leidet.

Insgesamt ein Wein der sein Geld Wert ist, aber nicht mehr. Wie er die 3 Gläser erreicht hat ist mir ein Rätsel. Das hat er nicht verdient.
Nicht destotrotz, ein guter Begleiter zur Bolognese und für den Rest des Abends.

5,5 Punkte

ca. 10 €

Dienstag, 26. März 2013

2011er Riesling Eisbach von BattenfeldSpanier


Der Riesling Eisbach ist in der Qualitätspyramide zwischen den Gutsweinen und den Ortsweinen einzuordnen. Man könnte schon sagen, es ist die gehobene Gutsweinqualität.

Im Glas ein strahlend helles grün-gelb.

In der Nase zurückhaltender Pfirsich, wobei er in keiner Weise von seiner Frucht lebt. Vielmehr von einer kräutigeren Note, nach einer Sommerwiese.
Sehr klar mit ordentlicher Substanz.

Im Mund fällt sofort eine besondere kühle Klarheit auf, dahinter vegetabile Noten von Kräutern, Tabak und eine leicht zurückhaltende Fruchtnote.
Der Abgang ist relativ kurz.

Zusammenfassend ein spannender, aber auch ungewöhnlicher Riesling, welcher in der Gutsweinklasse schon nicht mehr auf der Frucht aufgebaut ist, sondern sich in eine kräutigere Richtung bewegt und sich auch noch am nächsten Tag weiter positiv entwickelte.

Für mich ein Wein den ich jeden Tag trinken will, streng bewertet und mit Potenzial nach weiter oben

6,5 Punkte

Etwa 12 €

Freitag, 22. März 2013

2008er Pinot Noir von Siegrist

Da ich ein Fan von Spätburger bin wurde heute also mal wieder einer geöffnet, der Pinot Noir von Siegrist.


Im Glas ein durchscheinendes rubinrot. Bei der Rebsorte sollte man nicht zuviel auf die Farbe geben, selten ist sie wirklich tief dunkel.

In der Nase eine leichte Würze, Vanilleanklänge und eine gewisse Rotfruchtigkeit.
Insgesamt netter Duft, aber nicht umhauend oder komplex, aber klar und fein. Ein eher eleganter Vertreter.

Im Mund zeigt sich weiter das Konzept des Weins.
Er ist relativ leicht und süffig. Wenig Kraft mit leichter Rotfruchtigkeit und feiner Würze. Mittlerer Abgang.

Insgesamt ein ordentlicher Spätburgunder, welcher so zum trinken ohne Nachzudenken super eignet, aber auch nicht mehr.
Sauber und klar, ohne komplex oder anstrengend zu werden.

5,5 Punkte

ca. 12 € 

Dienstag, 19. März 2013

Thai Express

Heute sollte also der Hunger also im Thai Express in der Mainzer Altstadt gestillt werden.

Das Restaurant stellt eine Mischung aus Schnellrestaurant und normalen Speiserestaurant dar, man bestellt am Tresen sein Essen und Trinken, welches dann direkt am Tisch serviert wird.

Zuerst saßen wir an einem echt unpraktischen Tisch, welcher sicher nicht zum daran essen gedacht war. Was er dann aber dort zu suchen hat ist mir schleierhaft.
Aber nun gut, wir fanden auch noch Platz an einem normalen Zweier-Tisch.
Leider war es dort sehr zugig und dadurch etwas ungemütlich.

Nun aber zum Essen:
Für mich gab es Rind mit Thai Curry, Erdnusssauce und Kokosmilch.
Das Rindfleisch war leider etwas zäh, dafür war das Gemüse frisch und knackig. Wenn man das schafft, warum schafft man das bei dem Rindfleisch nicht? Hier gibt es Steigerungspotenzial.
Die Erdnusssauce war verfeinert mit kleinen Nussstückchen, die Kokosmilch macht das alles etwas leichter. Dies steht dem Gericht sehr gut zu  Gesicht.
Angegeben war das Gericht als scharf, was aber nicht über eine gewisse Würze hinaus geht.
Ein gelungenes Hauptgericht, obwohl es ein hauch mehr hätte sein dürfen.

Als Nachtisch gabs eine gebackene Banane mit Honig und Nussstückchen.

Sie war nicht so tot gebacken wie ich es schon öfter erlebt habe, auch die Nüsse und der Sesam passte gut. Einziger Kritikpunkt, der Honig war nicht der Knaller. Offensichtlich billiger Standardhonig. Das geht besser.

Insgesamt leckeres Essen, was man durchaus machen kann.

  • Essen: 6
  • Ambiente: 3
  • Gesamt: 4,5


Freitag, 15. März 2013

Das Buchholz

Das Buchholz soll also die erste Adresse in Mainz sein.
Mit großen Erwartungen besuchten wir also das 1-Sterne Restaurant im Mainzer Vorort Gonsenheim.

Freundlich wurden wir begrüßt und an unseren Tisch in einem recht kleinen Gastraum geführt, der eine bäuerliche-moderne wiederpiegelt.
Die Stühle muss ich als passend und äußerst bequem beschreiben.

Zur Speisekarte genoss ich einen Roederer Champagner, eine gehobene Standardqualität. Ich bevorzuge in solchen Lokalitäten zwar lieber Winzerqualitäten, als diese "Massenabfüllungen", aber trotzalledem sehr lecker.

Ich entschied mich für das 6-Gang Menü.


Als Amuse-Bouche wurde eine Hasenschulter mit Pulpo, sowie eine Art Kalbssülze serviert. Die Art Kalbssülze war durchaus ordentlich, wurde jedoch von der Hasen-Pulpo Variation bei weitem übertroffen. Die man kurz um nur als sehr gelungen und schmackhaft bezeichnen darf.
So durfte es weiter gehen.



Der erste Gang war dann nun ein Kalbsherz mit Jakobsmuschel und Frühjahrsgemüse. Das Herz war durchaus schmackhaft mariniert, aber hatte nur ein sehr zurückhaltenden Eigengeschmack. Die Konsistenz sehr angenehm.
Die Muschel perfekt gebraten und einfach nur gut.
Das Gemüse wurde durch verschiedene "Dressings" perfekt in Szene gesetzt, welches selbst knackig und einfach perfekt war.


Der nun folgende Gang war leider der schwächste des Abends.
Blumenkohl mit Pistanzienschaum/sauce und Ravioli.
So gut die Sauce und der perfekte Blumenkohl war, so süß waren leider die Ravioli. Ich gebe zu, dass ist jammern auf hohem Niveau, aber meine Erwartungen wurden bei dem Gang bei weitem nicht erreicht. Schade!


Der folgende Fischgang, ein St. Pierre mit weißer Rübe auf einer Senfsauce, war zwar deutlich besser aber, erreichte leider nicht ganz das Niveau was das Amuse-Bouche und der erste Gang hatten.
Zwar war die Rübe sehr aromatisch und perfekt gegart und die Senfsauce sehr schmackhaft, so war der Fisch leider ein hauch zu trocken. Das hab ich schon deutlich besser gegessen.





Der darauf folgende Gruß aus der Küche war dann aber wieder großartig.
Gin-Schaum mit Apfelsorbet auf Gurkensalat.
Die Mischung klang für mich zuerst recht schräg, aber das Ergebnis hat mich echt überzeugt.
Frisch und passte super zusammen.
Top!

 Das Fleischgericht fügte sich nahtlos an.

Gereifter U.S. Rinderrücken aus Omaha mit Steckrübe, Süßkartoffel und Rosmarinkaramell war ein Traum. Das Fleisch schön Medium (für mich hätte es aber etwas roher sein dürfen), und vorallem sehr aromatisch. Lecker!
Dazu schöne Raucharomen die mit dem Karamell perfekt harmonierten. Großes Kino!
Warum man immer diese "Pralinen" anbietet und Fleisch darin frittiert, verstehe ich zwar auch nach dem Gericht nicht, aber seis drum, auch die war gut.





 Mein persönliches Highlight an diesem Abend war das Gorgonzolatörtchen mit Gonsenheimer Birne.
Ich verliere keine großen Worte, einfach eine perfekte Kobination zwischen dem Schimmeläse und dem Birnensorbet.


Die Sanddorn Mascarpone Schnitte mit Bratapfellasagne und weißem Zimteis überzeugte mich nicht durchweg.
Die Lasagne war nahe an der Weltklasse und mit dem Eis einfach ein Gedicht, die Schnitte war gut, aber es fehlte das gewisse etwas für die absolute Spitze.
Jammern auf hohem Niveau, trotzdem lecker.

Die Weinbegleitung war durchweg sehr gut gewählt. Von der Hochheimer Hölle bis zu autochtonen Rebsorten war für jeden was dabei. Sowohl solo als auch in der Kombination mit den Speisen einfach ein Genuss.

Der Service war aufmerksam und freundlich. Man hatte nie das Gefühl der Überforderung, obwohl das Lokal brechend voll war. Alles lief in geortneten Bahnen und perfekt ab.
Ab und an half der Chef auch persönlich aus um alle Speisen gleichzeitig am Tisch servieren zu können.

Insgesamt war das Menü eines mit Höhen und Tiefen. Wenn das Niveau konstanter gehalten werden kann, dann steht in der Gonsenheimer Provinz ein ernstzunehmender Gourmettempel.


  • Essen: 8
  • Trinken: 8,5
  • Service: 8,5
  • Ambiente: 8
  • Gesamt: 8,25


Dienstag, 12. März 2013

2009er Spätburgunder Kalkmergel von Knipser

Heute wurde also der 2009er Spätburgunder Kalkmergel aufgezogen.


Das Weingut Knipser gilt ja gemeinhin als einer der Rotweinspezialisten in der Pfalz, so war ich guten Mutes als ich die Flasche aus dem Keller holte und ich wurde nicht enttäuscht.

Im Glas ein, für Spätburgunderverhältnisse, dunkles aber transparentes, etwas mattes rot.

In der Nase hat mich dieser Wein dann schon in seinen Bann gezogen. Dunkle Waldfrüchte, vorallem Walderdbeeren, Himbeeren und anklänge von Kirsche, vereinen sich mit Trüffelartigen Aromen und welchen nach Waldboden. Alles perfekt ausbalanciert, nichts stört oder ist übertrieben. Er wirkt kraftvoll, wild und doch elegant, ohne jemals zu fett zu werden.


Im Mund bestätigen sich die Aromen aus der Nase, die mit der Säure perfekt harmonieren und so einen ungemein trinkanimierenden Wein hinterlassen. Man kann einfach nicht nach dem ersten Glas aufhören, was auch schon viel zu schnell leer war.
Der Abgang ist gut bis lang.

Die Struktur ist gut und er zeigt etwas Substanz, ihm fehlt sicherlich die letzte Eleganz und Feinheit für einen großen Wein, aber ein Sonntagswein ist er allemal.

Sicherlich kann er noch ein paar Jahre liegen, hierfür hat er sicherlich Potenzial, aber auch schon heute ist er wunderschön zu trinken und bereitet viel Freude.

Insgesamt ein Wein, welcher, wenn man ihn streng bewertet, auf

7,5 Punkte

kommt.

Dieser Spätburgunder ist für etwa 16 € zu haben.

Dienstag, 5. März 2013

Riesling Sekt Brut von Graeger

Der Riesling Sekt Brut von Graeger ist ein in traditioneller Flaschengärung hergestellter Sekt des Handelshauses Graeger.
Dies bedeutet, der Hersteller kauft die Trauben zu um diese zu versekten.


Im Glas fällt direkt die Farbe aus, welche sich als relativ dunkles gelb darstellt. Die Perlage ist mittelfein und hat eine mittlere Nachhaltigkeit. Nichts was mich weiter abschreckt.

Die Nase zeigt sich extrem Fruchtbetont, viel Pfirsich, vielleicht nahezu ausschließlich Pfirisch. Dieser geht auch leicht in die Richtung seiner Verwandten in der Dose. Relativ süß, eindimensional aber nicht schlecht. Wer Frucht mag, wird den Duft lieben. Für mich aber fast zuviel des guten.

Im Mund geht die Fruchtbombe weiter, leider auch sehr süß. Da kauft man einen Brut Sekt und erhält etwas so süßes. Der Sekt ist sicher im Rahmen des Gesetzes, aber sicher auch am oberen Ende. Für mich deutlich zuviel des guten.
Er macht den Sekt zu gefällig, langweilig und schwer. Nicht die Frische, welche ich an Schaumweinen schätze dominiert, sondern eben eine schwere süße.
Die Perlage ist ausreichend fein um im Mund für eine gewisse Cremigkeit zu sorgen... aber alles mit Zucker überschwemmt. Schade!

Insgesamt kein schlechtes Produkt, eine Grundqualität ist durchaus erkennbar. Leider macht der Restzucker dies alles zunichte. Kein Sekt den ich den ganzen Abend trinken will.

4 Punkte

Für 0,2 l ca. 2,99 €