Dienstag, 26. Februar 2013

2011er Riesling von Schloss Vollrads

Der Riesling von Schloss Vollrads ist das Einstiegsprodukt des Weingutes.


Klare Farbe mit leicht grünen Reflexen.

In der Nase vorallem Pfirisch und weiße Früchte, anklänge von Mineralik. Sehr ordentlicher Duft. Nicht übermäßig komplex oder spannend, aber sauber und klar.

Im Mund fällt direkt die sehr zurückhaltende Säure auf, insgesamt keine große Substanz, sehr leicht, fast dünn. Die Frucht setzt sich am Gaumen fort, leider nicht die Anklänge der Mineralik. Relativ austauschbar.
Die Frucht wird von zuviel Restsüße getragen, es erscheint als sei er am oberen Rand des "trockenen" Randes ausgebaut zu sein.
Abgang sehr kurz.

Insgesamt ein relativ belangloser Wein, austauschbar, aber trotzalledem sauber und unproblematisch trinkbar.

4,5 Punkte

Etwa 7 €. 

Mittwoch, 20. Februar 2013

Pommery Brut Royal Champagner

Manchmal muss man sich eben auch mal einen Champagner gönnen, nach diesem Motto wurde heute eine (kleine) Flasche Pommery Brut Royal Champagner geöffnet.


Im Glas schon eine sehr schöne klare Farbe und eine schöne Perlage. Kleine feine Perlen steigen wie an der Schnur gezogen hinauf.

In der Nase gleich ein typischer Champagner. Anklänge von Brioche und Zitrusfrüchten.
Sehr elegant und subtil. 

Im Mund sehr angenehmes prickelnd. Die feine Perlage setzt sich weiter fort und sorgt für eine schöne, wenn auch zurückhaltende Cremigkeit.
Die angenehme Säure sorgt für eine schöne Frische, was die schon in der Nase enthaltenen Aromen weiterträgt.

Der mittlere Abgang ist leider für mich einen Hauch zu süß. Das macht ihn etwas gefälliger, leider auch langweiliger. Etwas mehr Geradlinigkeit in Richtung Trockenheit hätte ihm besser zu Gesicht gestanden.

Trotzalledem ein gutes, wenn auch recht teures Produkt.

7 Punkte

Gekauft für ca. 11 € (für 0,2 l)


Montag, 18. Februar 2013

Pferd in der Lasagne

Mal wieder ein Lebensmittelskandal. Verwundern tuts mich nicht, dass nun "billiges" Pferdefleisch in billiger Fertig-Lasagne auftaucht.

In einem so reichen Land wie Deutschland herrscht eine "Geiz ist geil"-Mentalität, besonders bei Lebensmitteln. Es geht weniger um die Qualität des Nahrungsmittels, sondern ausschließlich um den Preis.
Kann man aber wirklich davon ausgehen, dass in Fertig-Produkten für unter 2 € wirklich hochwertiges Fleisch verwendet wird?
Es ist doch klar, dass wenn man um jeden Preis billig produzieren will, dies am Ende auf Kosten der Qualität geht.
Je billiger es sein muss, umso wahrscheinlicher wird es, dass der Produzent minderwertiges verwendet.
Nun will ich nicht sagen, dass Pferdefleisch minderwertiges Fleisch ist, vielmehr ist dies relativ hochwertig, trotzdem ist es deutlich günstiger. Es ist Betrug und gehört verfolgt, aber vielleicht sollte sich der Verbraucher Gedanken machen was er isst.

Der Verbraucher hat es in der Hand, solche Skandale zu umschiffen, wenn er sich mehr Gedanken macht was er isst und wenn er bereit ist auch ein paar € mehr für seine Nahrung auszugeben.
Essen sollte nicht nur Nahrungsaufnahme sein, sondern Lust und Genuss und für soetwas sollte man bereit sein einen fairen Preis für gute Qualität zu bezahlen.
Lieber mal auf Fleisch verzichten, als Mist zu kaufen.

Leider ist es echt schwer einen guten Metzger zu finden... auch ich suche noch. Kennt jemand einen im Umkreis von Mainz?
Gerne auch einen Pferdemetzger^^

Samstag, 16. Februar 2013

POMP

So wollte ich heute mit Freunden irgendwo essen gehn.
Ausnahmsweise sollte es heute keine Sterneküche sein, vielmehr stand uns der Sinn nach ehrlichem und gutem Essen.

Nach kurzer Diskussion einigten wir uns auf das POMP in meiner Mainzer Heimatstadt.

So betraten wir abends das Lokal.
Es war laut, voller Trubel.

Nachdem wir einen Platz gefunden hatten, hatten wir auch schon die Qual der Wahl... beim Wein aber nur zwischen weiß, rot und rose.
Ich finde es ist schon traurig, wenn die Auswahl vom Mainzer Nationalgetränk so beschränkt ist. Vielleicht sollte man sich Gedanken machen, ob Mainz wirklich zu den "Great Wine Capitals" gehören sollte.

Genug dem Unverständnis, ich entschied mich für einen italienischen Rotwein (leider hab ich vergessen wie er hieß). Ein deutsches equivalent gab es leider nicht.
Wobei man positiv zu Kenntnis nehmen muss, dass Rebsorte und Winzer angegeben waren, was leider nicht immer so ist.


Der Rotwein war gut temperiert, leicht gekühlt. Dies ist mal positiv hervorzuheben, wie oft kriegt man Rotweine völlig überhitzt auf "Zimmertemperatur".
Negativ viel mir sofort das Glas auf. Ein solches Glas ist schlecht geeignet den Wein wirklich zu erfahren. Man kann nicht schwenken und der Durft verflüchtigt sich zu schnell.
Dies war hier aber nicht das Problem, der Wein war sowieso nichts großes. Ein gefällig, langweiliger, dünner Wein, den man schneller vergessen als getrunken hat.
Ich will nicht sagen, dass er schlecht war, man konnte ihn gefahrlos trinken. Nicht mehr und nicht weniger.

Als Hauptgang bestellte ich ein Roastbeef-Sandwich mit Frischäse, Kapern und frischem Rucola, dazu Pommes.


Die Pommes waren sehr ordentlich. Frisch, knusprig, gut.
Die Sauce, eine art Barbecuesauce war meines Erachtens selbst gemacht, jedoch zumindest gut gekauft. Nicht zu aufdringlich rauchig, relativ leicht.
Der dazu gereichte Krautsalat war dafür deutlich nicht selbstgemacht. Schade!

Aber kommen wir nun zum Hauptdarsteller, dem Sandwich.
Es sollte keine große Kunst sein, ein solches Sandwich zu reichen. Das A und O sind gute Zutaten. Wenn ich Roastbeef bestelle, erwarte ich ein saftiges, rosa bis rotes Fleisch. Leider wurde ich enttäuscht. Das Fleisch war nicht mehr das saftigste, was wohl auch darauf zurückzuführen ist, dass es nahezu völlig durch gegart war.

Zum Nachtisch entschieden wir uns für ein Panna Cotta mit frischen Erdbeeren.

Die Erdbeeren waren glasiert und frisch. So gefällt mir das.
Die Panna Cotta selber fest und wohl mit Vanilliezucker aromatisiert. Echte Vanillie wäre schöner gewesen, aber auch so wars lecker und ein schöner Abschluss.

  • Essen: 5
  • Trinken: 3,5
  • Service: 5,5
  • Ambiente: 4
  • Gesamt: 4,75

Dienstag, 12. Februar 2013

2009er Pinot Madeleine von Siegrist


Als ich so durch das Sortiment eines deutschen Großhändlers zog viel mir diese Flasche auf.
Mir war die Rebsorte völlig unbekannt.
Was verbirgt sich hinter Pinot Madeleine? So kaufte ich die Flasche ein.

Später sollte sich herrausstellen, dass es sich um die bekanntere Rebsorte Frühburgunder handelte.

Aber nun zum Wein:
In der Nase anklänge von roten und dunklen Früchten, etwas Waldboden.
Es fehlt etwas die letzte komplexität, aber insgesamt ein Duft der klar, sauber und anmierend ist ohne das man sich in ihm vor Begeisterung verliert.

Auch im Mund setzt sich der erste Eindruck weiter fort.
Die zu vemissende Eleganz wird durch Kraft und Substanz aufgehoben. Noch deutlich zu jung, die Tannine sind noch sehr präsenz.
Am zweiten Tag deutlich besser, die Fruchtkomponente, vorallem rote Früchte, kommen deutlich besser durch. Trotzalledem wirkt er auch dort noch eher rustikal.

Insgesamt ein rustikaler Wein, welcher sicher noch einige Jahre lagern kann (und mE auch sollte). Er wird wohl kaum ein großer eleganter Wein werden, aber ist (auch schon heute) ein ordentlicher Essensbegleiter.

Für mich ein Wein der

6 Punkte

verdient.

Gekauft für ca. 12 €

Eiscafe Florenz

Nach einem harten Tag hatte ich mir heute einen kleinen Abstecher ins Eiscafe Florenz in der Mainzer Römerpassage verdient.
Nicht umsonst gilt das dort angebotene Eis zu dem besten was die Landeshauptstadt an der kalten Köstlichkeit zu bieten hat.


So suchte ich mir auch mit großen Erwartungen einen Platz in dem völlig überfüllten, lauten und hektischem Cafe. Meine Begleitung und ich fanden einen Platz direkt am Fenster, von dem man schön in die Mainzer Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone das treiben beobachten konnte.

Nachdem ich mir eine Übersicht über das Angebot verschafft hatte wählte ich mit Vorfreude den Walnuss Eisbecher.



Wie erwartet war das Eis von selten guter Qualität für eine solche Art von Cafe.
Das Walnusseis gespickt mit karamellisierten Wallnussstücken, welche sich auch quer über den ganzen Becher befanden.
Die Walnüsse einen sehr guten eigenen Geschmack. Ein Zeichen, dass nicht nur dumm drüber karamellisiert wurde, sondern der Zucker mit bedacht verwendet wurde.

Auch das Vanillieeis, hatte einen klaren und intensiven, aber nicht übertrieben parfümierten Eigengeschmack und passte sich super in das Gesamtkonzept ein. Besonders harmonisierte es, für mich überraschend, mit dem Likör, welcher den gesamten Becher abrundete.

Leider gibt es auch, wenn auch nur einen kleinen, Kritikpunkt. Bei der Sahne, welche großzügig über dem Eisbecher verteilt war, handelte es sich wohl um billige Industrieware.
Die Konsistenz fast pappig und der Geschmack fad bis geschmacklos. Das hätte nicht sein müssen und betrübt das sonst stimmige Gesamtbild.

Insgesamt bewahrheitete sich wieder, dass das Eiscafe Florenz zum Mainzer Spitzencafe gehört. Sicherlich gibts bei dem Eis und den angebotenen Qualitäten noch Steigerungmöglichkeiten, aber im Vergleich zu der Konkurenz ist das jammern auf hohem Niveau.

  • Essen: 6
  • Service: 4,5
  • Ambiente: 5
  • Gesamt: 5,16