Freitag, 31. Mai 2013

Oma Else

Heute sollte der Hunger in einer unscheinbaren Eckkneibe Namens Oma Else in der Mainzer Altstadt gestillt werden.





Was kann man in einem solchen Laden erwarten?
Ich erwartete nicht viel und wurde doch positiv überrascht.

Die Weinauswahl war gering. Einige Weiß und Rotweine ohne Winzer und Jahrgangsangabe.
Ich entschied mich für einen Weißburgunder. Dieser war leider unteres Mittelmaß. Dünn und Sauer, ordentliche Massenware. Mehr leider nicht.

Als Vorspeise gabs dann einen Beilagensalat.




Der Salat war frisch und knackig, das Dressing lecker und Selbstgemacht.
Ich verliere wenige Worte, aber so gut hätte ich das nicht erwartet.

Als Hauptgang gabs Hähnchen mit Speck ummantelt, Reis und Pesto für meine Begleitung Bandnudeln mit eine Blattspinatsauce.


Eins vorweg, beides war wahrlich keine hohe Kochkunst, aber auch das einfache muss man gut hinkriegen.

Das Hähnchen war leider etwas trocken, dazu fehlte die Sauce für den Reis.
Das Gemüse war frisch und knackig.

Die Nudeln mit frischem Spinat waren gut. Auch hier frische Zutaten.

Als Dessert genehmigten wir uns dann Kuchen.


Apfelkuchen und Schoko-Birnenkuchen. Auch hier wieder alles Selbstgemacht und das auf dem Niveau einer guten Hausfrau.

Zusammenfassend ein überraschender Abend, kein Tütenkram sondern liebevoll gekochtes "wie bei Muttern". Zugegeben keine hohe oder raffinierte Kochkunst, aber selbstgemacht und schmackhaft.
Nur beim Wein gibt es Nachholbedarf!


  • Essen: 6,5
  • Trinken: 3
  • Service: 6
  • Ambiente: 6
  • Gesamt: 5,375

Dienstag, 28. Mai 2013

Poiré Authentique von Eric Bordelet

Heute also mal wieder was neues aus dem Hause Eric Bordelet, ein Poire, also ein Birnenwein oder Birnencidre.



Im Glas zeichnet sich ein helles strohgelb mit deutlicher Kohlensäure ab, eine kleine aber feine Kohlensäurekrone bildet sich.
Nicht soviel wie bei Sekt oder anderen Schaumweinen, aber doch deutlicher als bei dem bereits verkosteten Apfelcidre aus dem selben Hause.

 Die Nase ist dann sehr zurückhaltend, nicht direkt an Birne erinnernd, aber direkt an Cidre. Sehr klar und elegant. Anklänge von Mineralik, erinnert mich an auf Kalk gewachsenen Wein, so klar, straff und elegant.

Im Mund sorgt die feinperlige Kohlensäure für ein schön cremiges Gefühl, welches den Mund "sauber wischt". Auch hier wieder sehr klar, direkt und schön trocken. Hier ist im Geschmack ein zurückhaltendes Birnenaroma erkennbar.
Schöne Säure, straff, aber zu keinem Zeitpunkt nervend.
Eine unglaubliche eleganz, die mich an guten Sekt oder Champanger erinnert, welche auf Kalk gewachsen sind. Wobei der Vergleich aufgrund der deutlich geringeren Kohlensäure natürlich etwas hinkt.
Weit weniger breitschultrig wie der Apfelsidre, was wohl auch an den nur 3,5% Alk. liegt.

Insgesamt ein Produkt was sich sicher als Aperetif gut eignet und dazu auch Alkoholtechnisch deutlich leichter ist als z.B. Sekt, sodass sich auch der Fahrer mal ein Gläschen genehmigen kann.
Für mich auf jedenfall eine Entdeckung.

7 Punkte

ca. 16 € 



Freitag, 24. Mai 2013

2008er Cuvee R GS von Gutzler

Heute gabs das  Cuvee R GS von Gutzler, welches größtenteils aus Spätbrugunder und Carbernet Sauvignon und (oh je!!^^) Dornfelder besteht.

 

Im Glas ein dunkles, nahezu undurchsichtiges rot, wobei es in Richtung der Ränder etwas aufhellt.

In der Nase leicht Ankänge von Vanille, welches wohl vom Barrique kommt in welchem der Wein gereift ist, dazu dunkle Früchte und Anklänge von Waldboden.
Der hohe Spätburgunderanteil macht sich hier bemerkbar, aber irgendwie springt der Funken nicht über. Zwar ist der Wein sehr sauber, aber auch irgendwie dünn und fast belanglos.

Im Mund wieder ein klarer und sauberer Wein, wieder die dunklen Früchte, etwas kernig. Jedoch macht der Wein einen nicht besonders konzentrierten, fast dünnen Eindruck. Die Substanz ist ok, mehr leider nicht.
Umrahmt wird die Frucht von einer zupackenden, etwas überschießender Säure was den Wein im Abgang fast Sauer macht.
Der Abgang ist dann auch kurz bis kaum mittellang.

Insgesamt ist die Nase deutlich besser als was dann im Mund passiert, aber es ist ein sauberer, klarer ordentlicher Rotwein, der leider etwas Säurelastig ist.

5 Punkte

ca. 12 €




Dienstag, 21. Mai 2013

2011er Braunberger Juffer Sonnenuhr Riesling Spätlese von Fritz Haag

Wieder süßer Wein?
Ja, schon wieder... jedoch diesmal hab ich mich sehr bewusst für diese Spätlese entschieden. Manchmal muss es eben süß sein.


Im Glas ein helles grün-gelb leuchtend.

Die Nase dann ganz anders wie ich sie erwartet hatte.
Keine süße Fruchbombe, sondern zurückhaltend, subtil, geprägt von leichten Fruchtaromen von Pfirsich sowie mineralische Anklänge.
Nichts was aus dem Glas springt.

Im Mund eine klare Frucht, leichte Kräutrigkeit und eine schöne Mineralik. Schön ist die Süße ausbalanciert mit der vorhandenen Säure. In keinem Moment nervig oder pappig. Einfach sehr gut gemacht.
Aber auch hier sehr zurückhaltend, subtil und elegant. Fast zerbrechlich.

Sehr trinkanimierend, aber auch noch sehr Jung.
Zwar schon schön zu trinken und macht Spaß, aber da geht sicher mehr.

Zwar bin ich kein großer Fan von lieblichen Weinen, sondern wenn schon von großen Edelsüßen, aber diese Spätlese ist durchaus ein oder zwei Gläser wert. Aber wie gesagt, ich erwarte in ein paar Jahren noch mehr Spaß.

7 Punkte

ca. 20 € 

 


Freitag, 17. Mai 2013

2011er Riesling Max von von Othegraven

Heute der Einstieg in das Weingut von Günther Jauch.


Im Glas ein helles gelb mit leicht grünen Reflexen.

In der Nase fällt gleich eine leicht mineralische Würze auf, welche mir schon ausgesprochen gut gefällt.
Dazu noch Anklänge von Kräutern und zarte Aromen von Aprikosen.
Insgesamt ein feiner eleganter Riesling der alles tut, nur nicht aus dem Glas springen.

Im Mund macht er dann einen sehr leichten und sommerlichen Eindruck, wobei er natürlich nicht dünn ist. Er ist kräutrig und hat sehr leichte Anklänge von Frucht.
Leider ist er im Mund doch schwächer als die Nase an Hoffnung gemacht hat, wobei er bis zum dritten Tag immer besser wurde.
Die Säure ist, obwohl des reifen Jahrgangs, sehr straff und präsent, aber nicht störend oder macht den Wein gar Sauer.
Der Abgang ist recht kurz.

Wer einen leichten, zurückhaltenden Wein mag wird diesen sicherlich sehr mögen. Ich bin einer der einen kräftigeren expressiveren Wein den Vorzug gibt.

Aber nicht schlecht, daher

6 Punkte

ca. 12 €

Dienstag, 14. Mai 2013

2005er Vendanges Tardives Riesling von Helfrich

So griff ich also diesen Wein, da ich gereifte Rieslinge schätze. Nun war der Wein jedoch nicht trocken sondern vielmehr süß, aber nicht leider süß.






Im Glas sieht man gleich das es nicht um einen ganz jungen Wein handelt. Eine dunkel gelbe, aber keinesfalls müde Farbe.

In die Nase sticht gleich der typische Geruch eines gereiften Rieslings entgegen. Aromen von Petrol, Quitten, Dörrobst und Kräutern und ein wenig Honig. Die süße ist erkennbar, aber nicht aufdringlich. Alles sehr klar, gut aber nicht großartig.

Im Mund ein gutes Säure-Süße Verältniss, in keiner Weise pappig süß, sehr schön eingebunden.
Auch hier die leichten Quitte und Kräuter Aromen, aber vorallem Kristallklar. Erinnert mich ein bisschen an den "Eisbach" von BattenfeldSpanier.
Der Abgang ist relativ kurz, aber auch hier klar und kräutrig. Niemals stichti die süße unangenhem heraus.

Insgesamt gefällt er mir trotz seiner süße, vorallem seine Klarheit ist faszinierend.
Er ist nicht laut oder aufdringlich, was ihn für mich sehr angenehm macht.
Dazu muss man vielleicht auch sagen, dass ich generell gereifte Rieslinge mag, deshalb

7 Punkte

ca. 15 € 

Freitag, 10. Mai 2013

2011er Riesling Hölle Kabinett trocken von Schreiber

Auf Empfehlung eines Freundes trink ich heute also den 2011er Riesling Hölle Kabinett trocken.



Im Glas ein hell gelber Wein mit leicht grünen Reflexen. Erkennbar sind leichte Kohlensäureblasen.

In der Nase relativ zurückhaltend, leichte Zitrus und Apfel Aromen. Ein typischer, aber nicht außergewöhnlicher Riesling.
Nur Frucht sonst nichts, relativ belanglos.

Im Mund fällt direkt ein leichtes moussieren auf. Dies macht den Wein spritziger. Ich bin kein Fan davon, wenn ich Perlen will kauf ich mir Sekt oder Secco.
Ansonsten zu Anfang leichte und zurückhaltende Frucht, an sich nicht schlecht, genauso will ich einen Kabinett, leider wird sie jedoch von einer überbordenden Säure abgelöst. Nicht besonders ausgewogen. Mit Temperatur wird dies leider noch etwas schlechter.
Auch wirkt der Wein nicht sonderlich reif.
Der Abgang, wenn man ihn überhaupt so nennen will, ist entweder gar nicht oder nur säuerlich vorhanden.

Insgesamt ein sauberer, aber belangloser Wein, den ich so schon hundert mal getrunken habe, ohne das er aus der Hochheimer Hölle kam. Die Lage ist als 1. Lage klassifiziert, von dieser Individualität ist leider nicht viel zu erkennen.

4 Punkte

5,50 €

Dienstag, 7. Mai 2013

2009er La Voce della Terra von Al Bano Carrisi

Der La Voce della Terra ist ein Primitivo, welcher von dem (einigermaßen) bekannten italienischen Schmusesänger Al Bano Carrisi vinifiziert wird.






Im Glas dällt direkt die dunkle, undurchsichtige rot-violette Farbe auf, welche fast ins schwarz geht. Völlig undurchdringlich.

Die Nase ist doch zurückhaltender als ich aufgrund der Farbe dachte. Leichte aber deutliche Anklänge von Blaubeeren und eine sehr zurückhaltende Fasswürze.
Insgesamt etwas eindimensional und zu zurückhaltend.

Im Mund gleich die angesprochenen Blaubeere.
Der Wein ist nicht überkonzentriert und macht im ersten moment einen sehr schön trinkigen und eleganten, fast kühlen eindruck. Er ist sehr sauber und klar. Soweit gefällt mir das auch.
Der Abgang ist eher kurz und vorallem zu süß. Hier wurde versucht mit Zucker die vielleicht etwas dünne Textur und Konzentration zu übermalen und einen längeren Abgang zu produzieren.
Dies gelingt jedoch keineswegs und wäre meines Erachtens auch nicht nötig gewesen. Er wäre so oder so kein großer Wein, aber ein sehr ordentlicher Wein geworden.
Der ordentliche erste Eindruck tritt  hinter die Süße zurück. Der Wein wird dadurch schwer und mastig und verliert deutlich von seiner Trinkigkeit. Schade.

Es ist kein schlechter Wein, vielmehr will er mehr als er eigentlich ist. Es wäre für den Wein sicher besser gewesen ihn trockener auszubauen, jedoch macht ihn die Süße auch insoweit gefällig das sicher die meisten diesen Wein trinken werden.

5 Punkte

Freitag, 3. Mai 2013

Schöner von Boskoop von van Nahmen

Und wieder ein Saft von van Nahmen.
Diesmal ein Sortenreiner Apfelsaft  aus der alten Apfelsorte Schöner von Boskoop.


Im Glas eine trübe und undurchsichtiger Saft, welcher eine hohe Viskosität aufweist.

Der Duft außerordentlich aromatisch nach Apfel mit leichten Hefe anklänge im Hintergrund.

Im Mund ein nahezu perfekt ausbalanciertes Süße-Säure-Spiel, ein sehr gelungener Saft. Auch hier wieder eine hohe Konzentration.
Sehr aromatisch. Kleidet den Mund voll aus und hat sogar etwas was man bei einem Wein wohl als Abgang bezeichnen würde.
Super trinkanimierend.

7,5 Punkte

ca. 4 €