Heute gings in das Restaurant
Geberts Weinstube in Mainz.
Dieses Restaurant wird in der Bibel der Feinschmecker, dem Michelin, mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet.
Dies bedeutet das hier gutes Essen zum fairen bis günstigen Preis angeboten wird.
So war ich beim betreten gespannt.
Der Service tritt gleich freundlich, familiär auf. Etwas altmodisch, etwas wie in einer Straußwirtschaft.
Für ein gehobenes Restaurant ungewöhnlich.
Wir saßen in einem schönen Innenhof, welcher mit Weinreben umrankt ist. Auch hier etwas wie in einer Straußwirtschaft.
Neben der Speisekarte bekamen wir eine große Auswahl an guten Weinen angeboten. Fair kalkulierte große Rieslinge, welche zT auch durchaus trinkreife Jahrgänge erreichte.
Wir entschieden uns zuvorderst für ein 2007 Ungeheuer GG von Bassermann-Jordan, welcher gut aber uns nicht umhaute... zu späterer Stunde leerten wir ein weiteres GG von 2009, welche mir persönlich besser gefiel. Aber insgesamt war die Auswahl gut und die Preise fair.
Zu Vorspeise entschied ich mich für
Carpaccio von Wildschwein-Saumagen mit Pfifferling-Tomaten-Vinaigrette.
Wenn man nur den Saumagen probiert, merkt man schon die handwerkliche Kunst. Das pfälzische Nationalgericht, neu interpretiert, fein, lecker ohne die Herkunft und Bodenständigkeit zu verlassen.
Die Vinaigrette ist nicht schlecht, aber die Tomatensauce erschlägt den Geschmack den Saumagen etwas und dominiert das Gericht ein bisschen zu viel. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Als Hauptgang gabs für mich
In Limonenöl gegarte Lachstranche auf Parmesanrisott und Tomatensauce.
Der Lachs war perfekt, saftig, glasig gegart. Das Limonenöl sorgte für eine gewisse Frische beim Fisch und machte ihn so leichter. Dies harmonierte hervorragend mit dem Risotto, was schön schlotzig daher kam. Es war Käsig und schwer, was mit der Frischheit des Fisches perfekt harmonierte.
Die Tomatensauce war gut, aber nicht herausragend.
Dazu hab es einen Salat, welcher ordentlich angemacht war und natürlich sich vom Durchschnitt abhob ohne mich zu begeistern.
Als Dessert entschied ich mich für ein
Aprikosen-Mandel-Parfait mit heißen Blaubeeren.
Das Halbgefrorende harmonierte hervorragend mit den Blaubeeren, die sehr gut mit etwas alkoholischem abgeschmeckt waren.
Waren die einzelnen Komponenten gut, potenzierte sich dies bei dem gemeinsamen Genuss.
Daneben viel das Aprikosenmus deutlich ab, was nicht mehr als mittelmaß war.
Insgesamt haben wir einen schönen und schmackhaften Abend erlebt.
Zwar war das Restaurant nicht Sternewürdig, aber das wollen sie auch nicht sein. Sie wollen gutes Essen zu vernünftigen Preisen anbieten. Dies gelingt, vorallem mit dem Wein, bei welchem man gerne auch noch eine zweite Flasche ordert.
- Essen: 7
- Trinken: 7,5
- Service: 5,5
- Ambiente: 7
- Gesamt: 6,75