Dienstag, 29. Oktober 2013

Champagner Blanc de Blanc von Pierre Peters

Zum Feiern eines erfolgreichen Wahkampfes wurde heute dieser Champagner geköpft.
Die verwendeten Trauben, ausschließlich Chardonnay, stammen zu 100% aus Grand Cru Lagen, also aus den besten Lagen der Champagne.



Im Glas ein kräftiges gold-gelb, mit einer feinen nachhaltigen Perlage.

In der Nase sehr intensive Nuß-Pfirisch-Brot Aromen. Eine gewisse Eleganz, aber gleichzeitig sehr druckvoll und konzentriert. Äußerst spannend.

Im Mund eine schöne Ausgewogenheit aus Frucht und Reife. Dazu sehr trocken, intensiv und kraftvoll.
Mittlerer Abgang.

Insgesamt ein äußerst anregender, trockener und spannender Champagner. Auf jedenfall empfehlenswert.

8,5 Punkte

Freitag, 25. Oktober 2013

2010er Assmanshäuser Höllenberg Spätburgunder Halbtrocken von Ernst Schütz

Der Assmanshäuser Höllenberg ist wohl einer der berühmtesten und besten Weinlagen für Spätburgunder in Deutschland, sodass ich durchaus gespannt war auf diesen Wein.



Im Glas ein Spätburgunder typisches durchscheinendes helles rot.

In der Nase gleich Aromen von Erbeeren und Himbeeren, leider etwas unsauber und flach.
Es erinnert alles ein bisschen an dropsige Bon-Bons.

Im Mund macht der Wein, leider auch keinen besseren Eindruck. Er ist auch hier nicht völlig klar, dafür etwas dünn und wirkt unreif. Dahinter wieder etwas Himbeerartiges.
Etwas nichtssagend, kein Abgang, keine Konzentration.

Insgesamt etwas enttäuschend für den großen Namen Höllenberg.
Vielleicht liegt es an dem Jahr, aber egal an was es liegt, er ist belanglos und langweilig.

3,5 Punkte

Dienstag, 22. Oktober 2013

2010er Spätburgunder "Von den Terrassen" von Jean Stodden

Das Wetter wird kühler und feuchter. Es wird früher dunkel und in mir kommt langsam wieder die Lust auf Rotwein am Abend hoch.

So öffnete ich diesen Spätburgunder "Von den Terassen" von Jean Stodden. Viel kann ich über den Wein nicht sagen, nur das ich ihn in meinem Keller gefunden habe.



Im Glas ein helles durchscheinendes rot.

In der Nase ein typischer Vertreter dieser Rebsorte. Leichte Würze, Waldfrüchte, Erdbeere. Nicht übermäßig tief, mit einer gewissen Eleganz.
Im Hintergrund ein ganz leichter Alkoholstich, welcher bei Temperatur noch etwas stärker wird, aber nicht sonderlich stört.

Im Mund schöne eleganz, auch hier nicht besonders tief. Wieder die Waldrüchte, aber alles sehr fein. Schöne Säure
Der Abgang ist relativ kurz. Nach hinten raus, wärmt der Alkohol wieder etwas, etwas stärker als in der Nase erwartet.

An sich ein netter bis ordentlicher Spätburgunder, der niemals schwer oder komplex wirkt. Leider ist der Alkohol (immerhin 14 %) nicht 100% eingebunden, was ihn in der Nase leicht und im Abgang deutlicher spürbar macht. Je wärmer der Wein im Glas wird um so stärker wirkt sich dies störend aus.
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5 Punkte

Freitag, 18. Oktober 2013

2010er Frauenberg Riesling GG von BattenfeldSpanier

Ein zu junges Großes Gewächs aus einem schwachen Jahrgang, mit geringen Erwartungen öffnete ich eine Flasche Frauenberg Riesling GG von BattenfeldSpanier.


Zu Anfang war die Nase, wie auch der ganze Wein sehr verschlossen und unnahbar. So stellte ich die Flasche nochmal einen Tag in den Kühlschrank und verkostete ihn einen Tag später.
Hier zeigte er sich zwar jung, auch zu jung, aber deutlich zugänglicher.

Im Glas ein helles gelb, was aber schon eine gewisse Farbintensität mit grünen Reflexen aufweist. Die viskosität im Glas deutet schon eine sehr ordentliche Substanz an.

Die Nase springt nicht gerande aus dem Glas, vielmehr sehr elegante, aber nie dünne Aromen nach Kräutern und zurückhaltenden Steinfrüchten.
Schlank und klar, ein typischer Vertreter von BattenfeldSpanier, gewisse Mineralik.

Im Mund eine gute Substanz, klar, frisch und elegant. Auch hier regiert weniger die Frucht als viel mehr der reine Kalkfels. Schlank und Kräutrig, gewisse Kalkanklänge sind zu erahnen.
Im Abgang eine leichte, aber sehr angenehme Bitterkeit.
Ordentliche, aber keine gute Länge. Hinten raus fehlt ein bisschen der Druck.

Der Wein hat es in einem schweren Jahr sicher nicht leicht gehabt, dazu kommt das er noch sehr jung ist.
In einer Blindprobe hat es dieser Wein sicherlich auch nicht leicht, zu wenig springt er aus dem Glas. Das Vordergründige ist nicht so sein Ding, vielmehr ist es ein Wein der klar seine Linie verfolgt, elegant, fein und wenig Fruchtlastig.
Vielleicht trifft das Wort "Medidationswein" den Nagel auf dem Kopf.

Für mich schwierig zu bepunkten, sehr schwierig. War der Wein am ersten Tag für mich kaum 7 Punkte Wert, schwanke ich heute zwischen 7,5 bis 8 Punkte....

7,5 Punkte

ca. 35 €

Dienstag, 15. Oktober 2013

Geberts Weinstube in Mainz

Heute gings in das Restaurant Geberts Weinstube in Mainz.
Dieses Restaurant wird in der Bibel der Feinschmecker, dem Michelin, mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet.
Dies bedeutet das hier gutes Essen zum fairen bis günstigen Preis angeboten wird.
So war ich beim betreten gespannt.

Der Service tritt gleich freundlich, familiär auf. Etwas altmodisch, etwas wie in einer Straußwirtschaft.
Für ein gehobenes Restaurant ungewöhnlich.

Wir saßen in einem schönen Innenhof, welcher mit Weinreben umrankt ist. Auch hier etwas wie in einer Straußwirtschaft.

Neben der Speisekarte bekamen wir eine große Auswahl an guten Weinen angeboten. Fair kalkulierte große Rieslinge, welche zT auch durchaus trinkreife Jahrgänge erreichte.
Wir entschieden uns zuvorderst für ein 2007 Ungeheuer GG von Bassermann-Jordan, welcher gut aber uns nicht umhaute...  zu späterer Stunde leerten wir ein weiteres GG von 2009, welche mir persönlich besser gefiel. Aber insgesamt war die Auswahl gut und die Preise fair.

Zu Vorspeise entschied ich mich für Carpaccio von Wildschwein-Saumagen mit Pfifferling-Tomaten-Vinaigrette.


Wenn man nur den Saumagen probiert, merkt man schon die handwerkliche Kunst. Das pfälzische Nationalgericht, neu interpretiert, fein, lecker ohne die Herkunft und Bodenständigkeit zu verlassen.
Die Vinaigrette ist nicht schlecht, aber die Tomatensauce erschlägt den Geschmack den Saumagen etwas und dominiert das Gericht ein bisschen zu viel. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Als Hauptgang gabs für mich In Limonenöl gegarte Lachstranche auf Parmesanrisott und Tomatensauce.



Der Lachs war perfekt, saftig, glasig gegart. Das Limonenöl sorgte für eine gewisse Frische beim Fisch und machte ihn so leichter. Dies harmonierte hervorragend mit dem Risotto, was schön schlotzig daher kam. Es war Käsig und schwer, was mit der Frischheit des Fisches perfekt harmonierte.
Die Tomatensauce war gut, aber nicht herausragend.
Dazu hab es einen Salat, welcher ordentlich angemacht war und natürlich sich vom Durchschnitt abhob ohne mich zu begeistern.

Als Dessert entschied ich mich für ein Aprikosen-Mandel-Parfait mit heißen Blaubeeren.





Das Halbgefrorende harmonierte hervorragend mit den Blaubeeren, die sehr gut mit etwas alkoholischem abgeschmeckt waren.
Waren die einzelnen Komponenten gut, potenzierte sich dies bei dem gemeinsamen Genuss.
Daneben viel das Aprikosenmus deutlich ab, was nicht mehr als mittelmaß war.

Insgesamt haben wir einen schönen und schmackhaften Abend erlebt.
Zwar war das Restaurant nicht Sternewürdig, aber das wollen sie auch nicht sein. Sie wollen gutes Essen zu vernünftigen Preisen anbieten. Dies gelingt, vorallem mit dem Wein, bei welchem man gerne auch noch eine zweite Flasche ordert.


  • Essen: 7
  • Trinken: 7,5
  • Service: 5,5
  • Ambiente: 7
  • Gesamt: 6,75

Freitag, 11. Oktober 2013

Ola Dubh von Harviestoun

Auch heute gab es ein spezielles Bier aus Schottland, welches 9 Monate in gebrauchten Whiskey-Fässern gereift ist.






Im Glas ein dunkel braunes Bier mit einer mittleren bis zurückhaltenden Schaumbildung.

In der Nase malzig, etwas Karamell, leicht rauchig, zurückhaltendes Kaffee und Tabak Aroma.

Der Mund wird von dem Bier völlig ausgekleidet, wieder Kaffee und Karamell, eine gewisse malzige Süße ist nicht zu leugnen.
Das Bier hat eine gewisse viskosität, bleibt lang, ist tief und komplex.

Ein hervoragendes Bier, so wie ich es mag. Die alten Fässer sind zwar erahnbar, aber gut eingebunden. Sehr komplex und tief.
Selten ein so gutes Bier getrunken.

8 Punkte

ca. 10 € für 0,33 l

Dienstag, 8. Oktober 2013

Framboise Boon

Framboise Boon ist ein Belgisches Bier, bei welchem beim brauen Früchte, in diesem Fall Himbeeren, zugesetzt wurden.






Im Glas überrascht schon eine deutlich rote Farbe.

In der Nase erkennt man gleich den Grund für die Farbe, Aromen von feinen, herben, frischen Himbeeren.
Keinesfalls süß, eher etwas herb, aber sehr frisch. Erinnert weniger an Bier als an eine Limonade, nur ohne Süße.
Erkennbar ist, dass frische Himbeeren verwendet wurden und nicht billiges Aromen.

Im Mund dann bitter-säuerliche Hummbeeren, frisch, keinesfalls Süß, aber man hat das Gefühl kein Bier sonst eher eine charaktervolle Brause im Glas zu haben.

Für den Sommer ist dieses Bier sicherlich ein perfektes Erfrischungsgetränk, was die süßen und pappigen Limonanden ersetzten kann.
Wer aber ein Bier erwartet wird sicherlich enttäuscht sein, dafür ist es zu fruchtig.

7 Punkte

ca. 6 € für 0,375l

Freitag, 4. Oktober 2013

2012er Riesling "Von der Fels" von Keller

Das Weingut Keller gehört wohl zu den renommiertesten Weingütern in Deutschland. Heute sollte dieser Wein, welcher unter den Großen Gewächsen angesiedelt ist, getrunken werden.






Im Glas ein helles gelb mit leichten grünlichen Reflexen.

Die Nase überraschend zurückhaltend, äußerst klar, zurückhaltende Fruchtaromen die an Pfirsich, Aprikose und Mirabelle erinenrt, aber vorallem Kräutrig.
Leichte, kühle Mineralität erahnbar.
Mit Luft immer besser. Viel zu Jung oder braucht sehr viel Luft.

Im Mund sehr klar, sauber und kühl. Eine sehr gute Substanz, die eine gewisse Spannung erhält. Diese wird mit Luft immer vibrierender.
Wieder etwas kräutrig-elegant.
Mittlerer Abgang, der im Nachgang etwas bitter wird, was aber gut trinkbar macht.
Die Spannung und die vibrierende Mineralität wächst mit der Luft deutlich.

Zusammenfassend ein guter, aber kein großer Wein. Mit Luft sehr vibrierend und hoher Spannung. Schneidende Säure.
Niemals langweilig oder ausladend. Braucht viel Luft, ist noch viel zu jung.

Nach 2 Tagen offen

7 Punkte

ca. 16 €

Dienstag, 1. Oktober 2013

2012er Concerto Lambrusco vom Medici Ermete

Der gemeine Lambrusco hat keinen besonders guten Ruf, er gilt als der Imbegriff der billigen, süßen Plörre, die für Kopfschmerzen am nächsten Tag verantwortlich sind.

Um mit diesen Vorurteil aufzuräumen öffnete ich heute diesen etwas unüblichen Lambrusco.






Im Glas ein undurchsichtiges violett. Eine kleine Schaumkrone bildet sich, was schon auf die zu erwartene Kohlensäure hinweist.

In der Nase springen Aromen von eingelegten Amarena Kirschen entgegen. Dahinter zurückhaltende Bittermandel.
Insgemsamt sehr frisch, was wohl auch auf die Kohlensäure zurückzuführen ist.
Nicht besonders komplex.

Im Mund moussierend, nicht so stark wie bei einem Sekt, aber deutlich.
Der Wein ist leicht (nur 11,5 % Alkohol) und frisch, was auch auf die Kohlensäure zurückzuführen ist.
Auch hier wieder Aromen von Amarena Kirschen und leicht bitteren Tönen.
Erinnert ein bisschen an "Roter Rauscher".
Keinerlei Abgang.

Insgesamt kein besonders anspruchsvoller Wein, aber diesen Anspruch hat er auch gar nicht. Er ist der perfekte Sommer-Sonne-Fleisch-Grill-Wein. Er macht Spaß ohne zu überfordern.

5,5 Punkte

ca. 8 €