Dienstag, 31. Dezember 2013

2013

Das Jahr 2013 geht zu Ende, viel hab ich probiert, dass ein oder andere habe ich hier gepostet, aber was hat mich dieses Jahr am meisten Fasziniert?

Hier die, meiner Meinung nach, besten in ihrer Kategorie:

1. Restaurants
- Favorite Gourmetrestaurant, 8,375 Punkte

2. Weißwein
- 2008er Pettenthal von Kühling-Gillot, 8,5 Punkte

3. Rotwein
- 2008er Amarone von Allegrini, 8,5 Punkte

4. Rosé
- 2012er "Clarette" Rosé von Knipser, 5,5 Punkte
- 2010er Pinot Noir Rosé von August Kesseler, 5,5 Punkte

5. Schaumwein
- Champagner Blanc de Blanc von Pierre Peter, 8,5 Punkte

6. Verschiedenes
- Morellenfeuer von van Nahmen, 8,5 Punkte

Freitag, 27. Dezember 2013

2008er Amarone von Allegrini

Es ist kalt, es ist Winter, es ist Weihnachtszeit, es ruft nach einem schweren und aromatischen Wein. Daher entschied ich mich für diesen Amarone.
Amarone wird aus getrockneten, d.h. rosinierten Trauben gewonnen, was den Wein sehr Gehaltvoll macht.






Im Glas ein leicht durchscheinendes rot.

In der Nase schön Gehaltvoll. Weihnachtsgewürze, Kirsche, Pflaume, Heidelbeeren, sehr tief und komplex. Insgesamt sehr kompakt, scheinbar nur Aroma. Über die Zeit eine stetige Veränderung, so dass weitere Aromen zum Vorschein kommen wie Graphit und Tabaknoten.

Im Mund ein sehr konzentrierter Wein, welcher durch eine schöne Säure und eine ganz leichte Bitterkeit eine sehr schöne Trinkigkeit erhält und niemals zu schwer wirkt.
Auch hier wieder Gewürzaromen, sehr komplexe Aromen nach schwarzen Früchte und etwas Tabak.
Sehr langer Abgang.
Erinnert entfernt etwas an Portwein ohne brandig zu wirken.

Insgesamt ein toller Wein, welcher trotz seiner massiven Konzentration und Subsatnz nie zu schwer wirkt und sehr schön ausbalanciert ist.
Für mich ein außergewöhnlicher Wein.

8,5 Punkte

ca. 50 €

Dienstag, 24. Dezember 2013

Felix Milly

Nach regem Zuspruch und Nötigung meiner Freundin berichte ich heute über den Schokoriegel Felix Milly. Dieser ist nur im Bio-Laden erhältlich.






Vom Aussehen erinnert er mich etwas an Kinderschokolade, innen befindet sich eine weiße Milchcreme.
Der Riegel ist sehr süß, jedoch kommt gut der Michgeschmack durch. Was mir fehlt ist der Kakaogeschmack.

Insgesamt ein einfacher Schokoriegel, der zumindest besser ist als jede Kinderschokolade.

4,5 Punkte

 

Freitag, 20. Dezember 2013

2003er LBV Port von Churchill

Es ist kalt und es geht in die Weihnachtszeit und was passt da besser als ein alkoholreichen Portwein?!
So wurde heute dieser Late Bottled Vintage Port geöffnet.






Im Glas ein dunkles kaum zu durchschauendes rot.

In der Nase ein wahres Poutpouri von Aromen.
Zuvorderst dunkle Früchte, welche ein bisschen an einen Rumtopf erinnnern, getrocknete Früchte, insbesondere Rosinen, zurückhaltende Schokotöne, etwas Espresso.
Im Hintergrund fallen ein paar Weihnachtsgewürze auf und (überraschend) Coca.
Insgesamt komplex und tief.

Im Mund bestätigt sich die Nase.
Der Wein ist dicht, sanft und wärmend. Wieder getrocknete Früchtearomen und Rumtopf. Der Abgang ist ordentlich, wobei hier Aromen von Nüssen und Schokoaromen, sowie Gewürzarmomen nachkommen.

Ein sehr guter Port, welcher mir vorallem als Getränk zu Weihnachtsgebäck, vorallem bei Lebkuchen, unglaublich viel Spaß macht.

7,5 Punkte

ca. 15 € für 0,375l

Dienstag, 17. Dezember 2013

2010er Planeta von Dorilli

So wurde heute also der 2010er Planeta von Dorilli geöffnet. Eine Empfehlung des Weinhändlers meines Vertrauens.






Im Glas ein leicht durchscheinendes, leuchtendes rubin-rot.

In der nase fällt schon gleich die eine gewisse Samtigkeit auf, welche durchaus Saftig daher kommt.
Dazu kommen Aromen von Kirschen und Brombeeren, leichte Fleischartige Anklänge im Hintergrund.
Dazu ein Hauch Vanille.

Im Mund ein fleischig, samtiges Mundgefühl. Der Wein animiert zu einem zweiten oder dritten Glas. Auch hier wieder Kirsche und Brombeere.
Gewisse Komplexität. Kurzer bis mittlerer Abgang.

Der Wein ist ein unglaublich animierender Wein, der einen Abend schön begleiten kann, da er aufgrund seiner Samtigkeit nicht anstrengt, aber auch nicht langweilt.

6 Punkte

ca. 15 €

Freitag, 13. Dezember 2013

Pomp Blanc

Bei einem Einkaufsbummel in einer Landeshauptstadt fand ich dieses Flächlein, welches meine Neugier weckte, so dass ich zu griff.
Bei dem Pomp Blanc handelt es sich um einen "Schaumwein", welcher sich aus 80 % Riesling-Sekt und zu 20% aus Apfelschaumwein zusammensetzt.



Im Glas ein strahlendes gold-gelb. Das Mousseux war mittelmäßig bis grob.

In der Nase ein fällt gleich ein breite, süßliche Rieslingnase auf. Vorallem Pfirsich, etwas langweilig und eindimensional. Der Apfelwein geht, zumindest in der Nase völlig unter.

Im Mund dann eine auffällig straffe, relativ unbalacierte Säure. Im Abgang kommt eine süße hoch, welche deutlich neben der Säure steht. Einzig die Abrundung durch Apfelweinige Noten bringt etwas Spannung und Abwechslung in die breite Pfirischfrucht.

4 Punkte

ca. 5 € für 0,2l 

Dienstag, 10. Dezember 2013

Incontro in Mainz

Heute gings zur Feier des Tages in das Incontro, einen Italiener im Herzen der Mainzer Altstadt.

Zuvorderst begann das Essen mit einem Gruß aus der Küche. Es wurde eine Kürbis-Orangen-Creme-Suppe serviert. Ein schmackhafter Appertizer, ohne mich völlig umzuhauen.

Nach einem kurzen Blick in die Karte, mit einer guten Auswahl verschiedener Italienischer Spezialitäten, mit Ausnahme von Pizza, entschied ich mich für die Vorspeise für Gebratene Jakobsmuscheln auf Artischockenherzen und Safransoße.





Die Jakobsmuscheln waren perfekt gebraten, d.h. innen noch schön glasig. Der zurückhaltend elegante Muschelgeschmack, welcher ins leicht nussige geht, harmonierte hervoragend mit dem Sesam und den Pilzen. Die Safransauce war ebenfalls sehr zurückhaltend, was die Muscheln - zu Recht - weiter in den Mittelpunkt rückte.
Alles in allem ein gelungener Auftakt.

Als Hauptgang folgte ein Neuseeländisches Lammcarrée in Kräuter-Pistazienkruste mit Fenchelgemüse und Kartoffelecken.




Auch hier verstand die Küche es, das Produkt auf den Punkt zu garen, wunderbar rosa. Es war für mich das Highlight des Abends, der Geschmack perfekt, zart. Die Sauce passend nicht zu schwer aber unheimlich intensiv.
Einzig die Beilagen vielen als "Gewöhnlich" dagegen ab. So waren die Kartoffelecken bessere Pommes und das Gemüse, welches auch schön bissfest gegart wurde, durchaus gut, ohne mich in Jubelstürme ausbrechen zu lassen.
Das Lammcarre hingegen war sensationell.

Als Nachtisch wählte ich ein Tonkabohnen-Honig-Parfait mit Tymiankirschen und Orangenfilets.





Hier bekam ich ein handwerklich einwandfreies Parfait, mit einer sehr schönen Konsistenz. Auch geschmacklich reichte es sicherlich an andere Tonkabohnen-Desserts in besternten Häusern ran. Kurz um, lecker ohne das ich völlig abhebe.

Zu diesem Menü tranken wir einen Chianti, der durchaus schmackhaft und passend war, jedoch sicherlich nicht zu den Highlights des Gebietes gehört.

Der Service war freundlich und bemüht.

Das Ambiente war durchaus ok. Es ist zwar generell relativ eng, aber doch noch im angenehmen Rahmen.

Zusammenfassend eine deutliche Empfehlung.


  • Essen: 7,5
  • Trinken: 6
  • Service: 6,5
  • Ambiente: 6,5
  • Gesamt: 7

Freitag, 6. Dezember 2013

2011er Nebbiolo d'Alba Valmaggiore von Bruno Giacosa

Am nächsten Tag erwartete mich meine letzte mündliche Prüfung.  Um mich zu beruhigen und ruhig schlafen zu können öffnete ich also diesen Nebbiolo.
Diese Rebsorte ist in einer anderen Appelation als Barolo bekannt.



Im Glas ein durchscheinendes, mattes Kirschrot.

In der Nase erkennbar ein junger Wein, noch sehr Fruchtlastig, vorallem Aromen nach Kirschen und zurückhaltender Himbeeren.
Mit etwas Luft entwickeln sich aber komplexere Aromen und entwickelt tiefe. Neben der Frucht entwickeln sich Aromen von saftigem Bratensaft und Gewürzen, wie Zimt und Leder. Er wirkt durchaus etwas rustikaler.

Im Mund durchaus mit ordentlich bis guter Substanz. Der Alkohol wärmt etwas, was aber nicht störend wirkt.
Die Frucht tritt im Mund etwas zurück, hier finden sich vorallem die etwas dunkleren Aromen von Fleisch bis Leder mit einem Hauch der beschriebenen Gewürzen.
Der Abgang ist durchaus gut, wenn auch noch etwas von den Tanninen getragen.

Alles in allem ein sehr guter Wein, wenn auch die Tannine noch etwas präsent sind, was sich mit der Zeit aber geben sollte.
Auch wer einen vor Kraft strotzenden Wein erwartet wird sicherlich enttäuscht sein, hier haben wir einen zwar (noch) rustikal wirkendnen Wein, welcher aber durchaus elegante und komplexe Anklänge hat.

7 Punkte

ca. 22 €

Dienstag, 3. Dezember 2013

2009er Noir de Noir von Kühling-Gillot

Heute gabs eine Rarität auf dem Schaumweinmarkt, nämlich ein Noir de Noir, also einen roten Sekt.
Dieser ist hier ausschließlich aus Spätburgunder Trauben produziert worden.






Im Glas eine tief dunkle Farbe. Die Perlage ist durch die Farbe schwer erkennbar, aber dennoch sehr schön nachhaltig.

In der Nase tiefe rote Früchte, vorallem Kirsche, aber auch andere Waldfrüchte. Gute Substanz.
Feine Perlage, klar, fein und frisch.

Im Mund wieder Kirsche und Waldfrüchte, mittlerer Abgang.

Insgesamt ein guter Sekt, welcher schön auf der Frucht aufgebaut ist, jedoch nicht zu schnell satt macht oder langweilig wird.

7 Punkte

ca. 18 € 

Freitag, 29. November 2013

Palm

Zu einem ruhigen Fernseh Abend gönnte ich mir heute dieses Belgische Bier.





Im Glas ein hell kupfernes Bier mit einer mittleren Schaumbildung und erkennbarer Kohlensäure.

In der Nase ein sehr zurückhaltendes und dezentes Bier, mit leichten Fruchtaromen und Getreidearomen.

Im Mund dann ein ausgesprochen leichtes Bier, leicht prickelnd durch die Kohlensäure, fast belebend.
Auch hier wieder etwas Frucht. Eine ordentliche Substanz.

Insgesamt sicher ein ordentliches Bier, was sehr leicht und süffig zu trinken ist. Mit vielleicht etwas zu langweilig und flach, mit etwas wenig Charakter.

5,5 Punkte

ca. 6€ für 0,75l 

Dienstag, 26. November 2013

Apfelschaumwein von Possman

Aus reiner neugierde kaufte und probierte ich heute diesen Apfelschaumwein.


Im Glas ein helles gold-gelb mit einer kräftigen und nachhaltigen Perlage, welche sich mittel grob darstellt.

In der Nase erinnert der Schaumwein an frischeren Calvados und gebackene Äpfel. Nicht ganz sauber. Etwas flach.

Im Mund dann etwas dünn, es fehlt die Substanz, trotz 8% Alkohol. Er wirkt wie üblicher Apfelwein mit etwas mehr Kohlensäure.
Auch hier wieder gebackene Äpfel.
Es fehlt die Frische im Abgang. Auch hier nicht ganz sauber.

Insgesamt ein ordentliches Industrieprodukt, aber mehr auch nicht.
Es fehlt die nötige Komplexität und Substanz. Ich vermisse klare und feine Frucht, statt gebackene Äpfel.


4,5 Punkte

ca. 3 € für 0,2l

Freitag, 22. November 2013

Favorite Gourmetrestaurant in Mainz

Ein Jahr war ich heute mit der selben Frau zusammen, so dass wir uns entschieden dies angemessen zu feiern.
Das Gourmetrestaurant in der Favorite in Mainz bietet jeden Sonntag ein 10 Gänge Menü mit den korrespondierenden Weinen an, so dass wir uns hierfür entschieden.

Vor dem eigentlichen Menü entschieden wir uns für einen sehr ansprechenden Rosé Champagner. Hierzu gab es einige kleine Appetitanreger.


Hierbei überzeugte mich besonders das Tartar. Insgesamt ein guter Anfang, welcher Lust auf mehr machte.

Danach kam der eigentliche Gruß aus der Küche.






Neben einem Schweinebauch auf Graupenrisotto, gab es noch eine sehr schmackhafte Rübensuppe und ein Tartar vom Lachs.
Insbesondere der Schweinebauch begeisterte. Zart und Geschmacksintensiv. Der Rest kam hier nicht ganz heran, war aber auch sehr gut.

Nunmehr folgte der erste Gang.
Gateau von der Gänsestopfleber, geschmortem Pumpernickel, Brioche und Feige.





Bisher war ich kein Fan von Gänsestopfleber, hat es mich doch nie wirklich begeistern können. Dies wurde heute anders. Fein und elegant im Geschmack, dazu eine gelungene Kombination mit dem Pumpernickel, welcher für sich alleine recht langweilig war. Hier bewies sich, dass es hinter dem Gericht eine Idee gab, die nur zusammen funktionierte. So unscheinbar die einzelnen Teile der Gerichte waren, so gut waren sie zusammen.

Nachdem der Start in das eigentliche Menü so gut gelang waren wir gespannt auf das was noch so kommen sollte.

Als Zweiter Gang wurden wir mit einem Salat von der Königskrabbe und Ingwer-Mayonaise überrascht.





Die Königskrappe war sensationell. Schwer den Geschmack näher zu erklären, in keinem Fall fischig, vielmehr fein.
Der dazugehörige Salat mit der Mayonaise, war sicherlich nicht schlecht, aber für mich keine Offenbarung.

Zwischen den Gängen wurde danach Gemüsechips mit einer Chili und Advokadodip serviert. Hier überzeugte die Intensive Aromen der roten Beete im besonderen.

Im Dritten Gang gabs nunmehr eine Krustentiersuppe mit einer Praline von Hochseefischen.





Durchaus schmackhaft ohne mich völlig zu überzeugen.

Im nächsten Gang wurde uns Bretonischer Hummer serviert.





Die Sauce war zwar sehr ähnlich zu der vorherigen Suppe, jedoch war die Einlage deutlich geschmackvoller. Sehr guter Hummer, in keiner Weise gummiartig. Einfach ausgezeichnet.

Als Fischgang folgte im Anschluss ein Petersfisch mit Bouillabaisse.




Leider der schwächste Gang des Abends. Hab ich die besten Fischgerichte meines Lebens hier schon genossen, ist dieser völlig daneben gegangen. Der Fisch viel zu durch, fast trocken. Auch die  Bouillabaisse überzeugte mich nicht. Einzig das Gemüse war perfekt gegart, aber auch leider etwas langweilig.
Schade umso mehr, als dass ich weiß was hier möglich ist.

Der nächste Gang überzeugte mich da durchaus mehr.
Müritzlamm Filet und Backe, geschmort und Schafskäse, dazu Ratatouille.





Die geschmorte Backe war einfach sensationell zart. Die Sauce phantastisch. Auch das Filet war sehr gelungen, perfekt gegart und schmackvoll. Das Ratatouille traf auch völlig meinen Geschmack.
Nur der Käse war etwas geschmacklos und brachte keinen Mehrwert.

Danach folgte mein persönliches Highlight des Abends.
Taubenbrust mit Pistazienkruste, gefüllte Ravioli und zweierlei Sellerie.


Die Brust sensationell. Ein Wahnsinnsgericht. Kaum besser zu machen. Zart, geschmackvoll, fast wildartig.
Auch die Sauce (gott sei dank gabs noch was extra) war perfekt passend. Dazu passten die beiden Sellerievariationen, welche nicht nur in Kombination, sondern auch alleine super waren.
Die Ravioli war mit Innerein der taube gefüllt. Normalerweise nicht so mein Ding, aber hier perfekt abgeschmeckt.
Ich weiß hier verwende ich einige Superlative, aber es war eines der besten Gerichte die ich je gegessen hab.

Was danach kam konnte nur noch verlieren.





Der Käsegang war sehr ordentlich und brachte mich wieder runter, nach dem Hochgefühl der Taube.

Nunmehr folgten die Desserts.
Zum einen eine Creme-Brulee von Zitronengras mit einem Zitronensorbet.





Für mich ein echt gutes Dessert. Das Sorbet, mit seiner Säure, pufferte die Süße der Creme-Brulee gut und machte es etwas leichter und feiner. Die Gegensätze zogen sich sozusagen an.

Der letzte Gang und damit Abschluss bildete ein Vollmilchschokoladendessert mit Popcorn-Eis.





Ohne mich völlig umzuhauen, da für meinen Geschmack zu süß, ein guter Abschluss.

Zum Digestif, ich wählte einen sehr gut Cognac, folgte dann noch ein kleiner Gruß aus der Patisserie.


Die Schokomousse war schön intensiv, die Bailys-Trüffel waren nicht so meins. Auch die Nuß-Hörnchen überzeugten mich nicht 100%ig, aber ein schöner Abschluss.











Der Service ist freundlich, aufmerksam und perfekt organisiert.

Die Weinbegleitung hat mich an diesem Abend, im großen und ganzen, überzeugt.

Alles in allem war es ein sehr schöner Abend, mit hervorragendem Essen und noch besserer Begleitung.
Für jeden der sich für Sterneküche interessiert, sei das Sonntags-Spezial wärmstens empfohlen.


  • Essen: 8 
  • Trinken: 7,5
  • Service: 9
  • Ambiente: 9
  • Gesamt: 8,375

Dienstag, 19. November 2013

Lager von der Brooklyn Brewery

Wieder ein Bier der Brooklyn Brewery.






Im Glas ein Kupferfarbendes bier mit leichter bis mittlerer Schaumbildung.

In der Nase sehr dezent. Leicht fruchtige und noch leichtere Kräuteraromen lassen sich erahnen.

Im Mund sehr süffig, ja fast gefällig.
Wieder dezente Frucht und Kräuter Aromen. Sehr wenig bitter.
Der Abgang ist mittellang und zeigt dort eine etwas größere komplexität.
Das Bier legt im Nachhall etwas seien Zurückhaltung ab, was seine, vorallem fruchtigen Aromen, deutlicher hervorhebt.

Alles in allem sicherlich ein gutes Bier, mir aber zu gefällig und zu langweilig, trotz der angedeuteten Klasse.

6 Punkte

ca. 3 € für 0,33l

Freitag, 15. November 2013

East India Pale Ale von der Brooklyn Brewery

Heute musste es mal wieder ein Bier sein, aber nicht irgendein Bier, sondern ein East India Pale Ale.
Das besondere ist, dass es doppelt gehopft wurde und so einen sehr eigenwilligen Geschmack bekommt.

Normalerweise halte ich nichts von Amerikanischen Bieren oder deren Brauereien, so war ich hier auch eher skeptisch. Aber der Mut wurde belohnt.


Im Glas ein dunkel gelbe-braunes Bier, leicht trübe. Mittlere Schaumbildung.

In der Nase dann ein Feuerwerk an Aromen. Zitronengras und Ingwer bilden den Hauptteil, aber auch kräutrige Aromen sind im Hintergrund vorhanden. Sehr komplex. Erinnert entfernt etwas an eine Kräuterlimonade.

Im Mund ein sehr kraftvolles Bier. Gute Substanz, wieder Kräuter, im Nachgang, der sehr lang und bitter ist, dann Zitronengras. Sehr komplex.

Das Bier ist sicher nicht jedermanns Sache, ist es doch sehr ungewöhnlich. Aber gerade deshalb ist es alles andere als langweilig, sondern unglaublich spannend. Ich habe selten etwas vergleichbares gedrunken.
Für mich eines der besten Biere dich ich trinken durfte!

8 Punkte

ca. 3 € für 0,33l

Dienstag, 12. November 2013

2007er St. Joseph von Domaine Courbis

Ein gediegener Samstag Abend sollte es werden und was gehört dazu? Natürlich ein guter Wein, in diesem Fall ein Rotwein von der Rhoné. So öffnete ich heut den 2007er St. Joseph von Domaine Courbis. Ein Wein der zu 100% aus der Rebsorte Syrah gekeltert wird.



Im Glas ein dunkles Rot, welches sich zum Rand durchscheinender, fast klar wird.

In der Nase Aromen von dunklen roten Früchten, vorallem Brombeeren. Keinesfalls marmeladig. Im Hintergrund ein bisschen Vanille.
Komplex und tief. Im Hintergrund auch ein paar animalische Aromen, welche wohl auf die Mineralik im Wein zurückzuführen sind.
Sehr elegant und in keiner Weise überkonzentriert.

Im Mund wieder eine erkennbare tiefe, ein seriöser Wein. Wieder elegante dunklen Früchte Mittlerer bis kurzer Abgang, dafür aber sehr saftig und trinkig.
Ein eher fein und eleganter Wein, nicht übermäßig konzentriert.
Kommt im Mund nicht ganz an die Klasse und der Komplexität der Nase heran.

Insgesamt ein Wein der von seiner Frucht und frische lebt. Wer Weine mag die durch Fülle und Konzentration fast aus dem Glas springen wird an diesem Wein weniger Spaß haben.
Diejenigen die Weine bevorzugen die von Eleganz und feinen Aromen leben, bei denen man auch mal ein Glas mehr trinken kann, wird an diesem Wein seinen Spaß haben.

6,5 Punkte

ca. 20 €

Freitag, 8. November 2013

Al Cortile in Mainz

Zum Geburtstag meiner besseren Hälfte verschlug es uns ins Al Cortile.
Laut Karte erwartete uns vorallem italienische Hausmannskost, die raffiniert zubereitet sein sollte und Pizza.

Der Gastraum war voll und sehr eng bestuhlt. Obwohl wir einen Zweier-Tisch reserviert hatten, saßen wir praktisch mit 20 weiteren Leuten an einer langen Tafel. Naja, romatisch und gemütlich geht anders. Dazu war es sehr, sehr laut.

Nach einem belanglosen und bestenfalls mittelmäßigen Prosecco als Aperetif, ging es als Vorspeise mit Gegrillten Garnelen an Zucchiniröllchen auf Rote Beete Carpaccio mit Pinienkernen und Basilikumpesto weiter.






Die Garnelen waren schön angebraten, aber eher von standardmäßiger Qualität. Die Zucchiniröllchen waren sehr schön gewürzt und angemacht, dazu lecker mit Ruccola und getrockneten Tomaten gefüllt. Eine außerordentlich gut gelungene Komposition.
Das Carpaccio war ordentlich, leider war weder was von einem Basilikumpesto zu erkennen noch was von Pinienkernen. Es handelte sich eher um Sonnenblumenkerne und dazu in geringer Menge.
Geschmacklich war es gehoben ordentlich, leider wäre durchaus mehr gegangen.

Als Hauptgang entschied ich mich für Hausgemachte Schnittlauch-Pappardelle
mit frischen Pfifferlingen in einer leichten, sommerlichen Sauce.



Unter einem leichten Gericht stelle ich mir durchaus was anderes vor, die Sauce war mit den Pfifferlingen eher ein schweres Herbst-Gericht.
Dies soll aber nicht weiter Kritik darstellen. In die Pappardelle, die ordentlich mit etwas Biss gekocht waren, waren frische Kräuter eingearbeitet, was gut mit dem Pfifferlingen harmonierte.
Insgesamt kein schlechtes Gericht, aber leider etwas eindimensional und platt. Es hätte hier vielleicht noch etwas Säure und Süße, vielleicht durch Tomaten, gut getan. Ordentliche Hausmannskost, nicht mehr und nicht weniger.

Zum Dessert wählte ich eine klassische italienische Nachspeise, ein Tiramisu.






Vielleicht war ich bereits zu satt, vielleicht muss Tiramisu so schmecken, meins war es nicht. Es zwar nicht schlecht, aber leider relativ geschmacksneutral. Es fehlte mir etwas die Aromen von Amaretto (oder einem anderen Likör) und Kaffee. So da war es "nur" eine süße aber geschmackslose uns langweilige Creme in welche Biskuits eingearbeitet waren und mit Kakao bestäubt wurde.

Zu diesem Essen tranken wir einen sauberen und leckeren Chianti, welcher leider zu warm serviert wurde. Trotzalledem, ein ordentlicher und gut zu dem essen passender Pizza und Pastawein.

Der Service war bei all der Lautstärke und Enge stets bemüht.
Was ich aber ungewöhnlich fand (und nicht besonders angenehm), dass der Flaschenwein an die Theke gestellt wurde und dann bei beginnenden Leere im Glas nachgefüllt wurde. Man wusste nie so genau, hat man noch Wein, wieviel hat man noch. Diese Maßnahme war wohl der engen Bestuhlung und den kleinen Tischen geschuldet.

Insgesamt verbrachten wir einen leckeren und netten Abend im Al Cortile. Sicherlich findet man hier ordentliche Hausmannskost (und Pizza, die wohl besser sein soll), jedoch findet man hier keine gehobene Küche.


  • Essen: 5,5
  • Trinken: 5,5
  • Service: 4,5
  • Ambiente: 4
  • Gesamt: 5

Dienstag, 5. November 2013

2010er Recioto von Allegrini

Der schokoladige Nachtisch wurde von diesem Süßwein perfekt begleitet.






Im Glas ein undurchsichtiges, sehr viskoses violett.

In der Nase ein Poutbouri von Aromen. Kirsche, Blaubeeren, (dunkle) Schokolade, Espresso, sehr dicht und konzentriert.
Sehr komplex. Erinnert ein bisschen an Portwein, obwohl es sich hier nicht um einen gespriteten Wein handelt.

Im Mund ebenfalls sehr kompakt und konzentriert. Wieder vorallem Blaubeeren, aber auch die in der Nase entdeckten Aromen finden sich wieder.
Mittlerer Abgang.

Dieser Wein passt hervorragend zu Schokoladen-Desserts, aber auch so ein Genuss. Im Winter vor dem knisternden Kamin sicherlich auch ein Favorit.

7,5 Punkte

Freitag, 1. November 2013

2004er Chateau Desmirail

Zu einem guten Steak sollte ein gutes Glas Wein getrunken werden, so öffnete ich diesen leicht angereiften Bordeaux.






Im Glas ein dunkles, nur an den Rändern durchscheinendes Violett-Rot.

In der Nase zu Beginn leichte Anklänge von Pferdestall (klingt schlimmer als es ist), welche sich aber mit Luft nach und nach verflüchtigen, den Wein aber gewissermaßen animalische Touch geben.
Daneben etwas rote Paprika und Espresso. Die Frucht ist sehr zurückhaltend, hier vorallem Brom- und Blaubeeren. Er macht einen herben, fast maskulinen Eindruck.
Insgesamt ist der Duft schon komplex und bietet Substanz.

Im Mund dann eine gewisse Konzentration spürbar, niemals Marmeladig. Auch hier eine gewisse Herbheit.
Die Frucht zurückhaltend.
Der Abgang ist kurz bis mittel.

Der Wein ist sicher nicht die Spitze, was in Bordeaux möglich ist, aber er passt hervorragend zu Fleischlastigen Speisen mit seiner Herbheit.

7 Punkte

Dienstag, 29. Oktober 2013

Champagner Blanc de Blanc von Pierre Peters

Zum Feiern eines erfolgreichen Wahkampfes wurde heute dieser Champagner geköpft.
Die verwendeten Trauben, ausschließlich Chardonnay, stammen zu 100% aus Grand Cru Lagen, also aus den besten Lagen der Champagne.



Im Glas ein kräftiges gold-gelb, mit einer feinen nachhaltigen Perlage.

In der Nase sehr intensive Nuß-Pfirisch-Brot Aromen. Eine gewisse Eleganz, aber gleichzeitig sehr druckvoll und konzentriert. Äußerst spannend.

Im Mund eine schöne Ausgewogenheit aus Frucht und Reife. Dazu sehr trocken, intensiv und kraftvoll.
Mittlerer Abgang.

Insgesamt ein äußerst anregender, trockener und spannender Champagner. Auf jedenfall empfehlenswert.

8,5 Punkte

Freitag, 25. Oktober 2013

2010er Assmanshäuser Höllenberg Spätburgunder Halbtrocken von Ernst Schütz

Der Assmanshäuser Höllenberg ist wohl einer der berühmtesten und besten Weinlagen für Spätburgunder in Deutschland, sodass ich durchaus gespannt war auf diesen Wein.



Im Glas ein Spätburgunder typisches durchscheinendes helles rot.

In der Nase gleich Aromen von Erbeeren und Himbeeren, leider etwas unsauber und flach.
Es erinnert alles ein bisschen an dropsige Bon-Bons.

Im Mund macht der Wein, leider auch keinen besseren Eindruck. Er ist auch hier nicht völlig klar, dafür etwas dünn und wirkt unreif. Dahinter wieder etwas Himbeerartiges.
Etwas nichtssagend, kein Abgang, keine Konzentration.

Insgesamt etwas enttäuschend für den großen Namen Höllenberg.
Vielleicht liegt es an dem Jahr, aber egal an was es liegt, er ist belanglos und langweilig.

3,5 Punkte

Dienstag, 22. Oktober 2013

2010er Spätburgunder "Von den Terrassen" von Jean Stodden

Das Wetter wird kühler und feuchter. Es wird früher dunkel und in mir kommt langsam wieder die Lust auf Rotwein am Abend hoch.

So öffnete ich diesen Spätburgunder "Von den Terassen" von Jean Stodden. Viel kann ich über den Wein nicht sagen, nur das ich ihn in meinem Keller gefunden habe.



Im Glas ein helles durchscheinendes rot.

In der Nase ein typischer Vertreter dieser Rebsorte. Leichte Würze, Waldfrüchte, Erdbeere. Nicht übermäßig tief, mit einer gewissen Eleganz.
Im Hintergrund ein ganz leichter Alkoholstich, welcher bei Temperatur noch etwas stärker wird, aber nicht sonderlich stört.

Im Mund schöne eleganz, auch hier nicht besonders tief. Wieder die Waldrüchte, aber alles sehr fein. Schöne Säure
Der Abgang ist relativ kurz. Nach hinten raus, wärmt der Alkohol wieder etwas, etwas stärker als in der Nase erwartet.

An sich ein netter bis ordentlicher Spätburgunder, der niemals schwer oder komplex wirkt. Leider ist der Alkohol (immerhin 14 %) nicht 100% eingebunden, was ihn in der Nase leicht und im Abgang deutlicher spürbar macht. Je wärmer der Wein im Glas wird um so stärker wirkt sich dies störend aus.
.


5 Punkte

Freitag, 18. Oktober 2013

2010er Frauenberg Riesling GG von BattenfeldSpanier

Ein zu junges Großes Gewächs aus einem schwachen Jahrgang, mit geringen Erwartungen öffnete ich eine Flasche Frauenberg Riesling GG von BattenfeldSpanier.


Zu Anfang war die Nase, wie auch der ganze Wein sehr verschlossen und unnahbar. So stellte ich die Flasche nochmal einen Tag in den Kühlschrank und verkostete ihn einen Tag später.
Hier zeigte er sich zwar jung, auch zu jung, aber deutlich zugänglicher.

Im Glas ein helles gelb, was aber schon eine gewisse Farbintensität mit grünen Reflexen aufweist. Die viskosität im Glas deutet schon eine sehr ordentliche Substanz an.

Die Nase springt nicht gerande aus dem Glas, vielmehr sehr elegante, aber nie dünne Aromen nach Kräutern und zurückhaltenden Steinfrüchten.
Schlank und klar, ein typischer Vertreter von BattenfeldSpanier, gewisse Mineralik.

Im Mund eine gute Substanz, klar, frisch und elegant. Auch hier regiert weniger die Frucht als viel mehr der reine Kalkfels. Schlank und Kräutrig, gewisse Kalkanklänge sind zu erahnen.
Im Abgang eine leichte, aber sehr angenehme Bitterkeit.
Ordentliche, aber keine gute Länge. Hinten raus fehlt ein bisschen der Druck.

Der Wein hat es in einem schweren Jahr sicher nicht leicht gehabt, dazu kommt das er noch sehr jung ist.
In einer Blindprobe hat es dieser Wein sicherlich auch nicht leicht, zu wenig springt er aus dem Glas. Das Vordergründige ist nicht so sein Ding, vielmehr ist es ein Wein der klar seine Linie verfolgt, elegant, fein und wenig Fruchtlastig.
Vielleicht trifft das Wort "Medidationswein" den Nagel auf dem Kopf.

Für mich schwierig zu bepunkten, sehr schwierig. War der Wein am ersten Tag für mich kaum 7 Punkte Wert, schwanke ich heute zwischen 7,5 bis 8 Punkte....

7,5 Punkte

ca. 35 €

Dienstag, 15. Oktober 2013

Geberts Weinstube in Mainz

Heute gings in das Restaurant Geberts Weinstube in Mainz.
Dieses Restaurant wird in der Bibel der Feinschmecker, dem Michelin, mit einem Bib Gourmand ausgezeichnet.
Dies bedeutet das hier gutes Essen zum fairen bis günstigen Preis angeboten wird.
So war ich beim betreten gespannt.

Der Service tritt gleich freundlich, familiär auf. Etwas altmodisch, etwas wie in einer Straußwirtschaft.
Für ein gehobenes Restaurant ungewöhnlich.

Wir saßen in einem schönen Innenhof, welcher mit Weinreben umrankt ist. Auch hier etwas wie in einer Straußwirtschaft.

Neben der Speisekarte bekamen wir eine große Auswahl an guten Weinen angeboten. Fair kalkulierte große Rieslinge, welche zT auch durchaus trinkreife Jahrgänge erreichte.
Wir entschieden uns zuvorderst für ein 2007 Ungeheuer GG von Bassermann-Jordan, welcher gut aber uns nicht umhaute...  zu späterer Stunde leerten wir ein weiteres GG von 2009, welche mir persönlich besser gefiel. Aber insgesamt war die Auswahl gut und die Preise fair.

Zu Vorspeise entschied ich mich für Carpaccio von Wildschwein-Saumagen mit Pfifferling-Tomaten-Vinaigrette.


Wenn man nur den Saumagen probiert, merkt man schon die handwerkliche Kunst. Das pfälzische Nationalgericht, neu interpretiert, fein, lecker ohne die Herkunft und Bodenständigkeit zu verlassen.
Die Vinaigrette ist nicht schlecht, aber die Tomatensauce erschlägt den Geschmack den Saumagen etwas und dominiert das Gericht ein bisschen zu viel. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Als Hauptgang gabs für mich In Limonenöl gegarte Lachstranche auf Parmesanrisott und Tomatensauce.



Der Lachs war perfekt, saftig, glasig gegart. Das Limonenöl sorgte für eine gewisse Frische beim Fisch und machte ihn so leichter. Dies harmonierte hervorragend mit dem Risotto, was schön schlotzig daher kam. Es war Käsig und schwer, was mit der Frischheit des Fisches perfekt harmonierte.
Die Tomatensauce war gut, aber nicht herausragend.
Dazu hab es einen Salat, welcher ordentlich angemacht war und natürlich sich vom Durchschnitt abhob ohne mich zu begeistern.

Als Dessert entschied ich mich für ein Aprikosen-Mandel-Parfait mit heißen Blaubeeren.





Das Halbgefrorende harmonierte hervorragend mit den Blaubeeren, die sehr gut mit etwas alkoholischem abgeschmeckt waren.
Waren die einzelnen Komponenten gut, potenzierte sich dies bei dem gemeinsamen Genuss.
Daneben viel das Aprikosenmus deutlich ab, was nicht mehr als mittelmaß war.

Insgesamt haben wir einen schönen und schmackhaften Abend erlebt.
Zwar war das Restaurant nicht Sternewürdig, aber das wollen sie auch nicht sein. Sie wollen gutes Essen zu vernünftigen Preisen anbieten. Dies gelingt, vorallem mit dem Wein, bei welchem man gerne auch noch eine zweite Flasche ordert.


  • Essen: 7
  • Trinken: 7,5
  • Service: 5,5
  • Ambiente: 7
  • Gesamt: 6,75

Freitag, 11. Oktober 2013

Ola Dubh von Harviestoun

Auch heute gab es ein spezielles Bier aus Schottland, welches 9 Monate in gebrauchten Whiskey-Fässern gereift ist.






Im Glas ein dunkel braunes Bier mit einer mittleren bis zurückhaltenden Schaumbildung.

In der Nase malzig, etwas Karamell, leicht rauchig, zurückhaltendes Kaffee und Tabak Aroma.

Der Mund wird von dem Bier völlig ausgekleidet, wieder Kaffee und Karamell, eine gewisse malzige Süße ist nicht zu leugnen.
Das Bier hat eine gewisse viskosität, bleibt lang, ist tief und komplex.

Ein hervoragendes Bier, so wie ich es mag. Die alten Fässer sind zwar erahnbar, aber gut eingebunden. Sehr komplex und tief.
Selten ein so gutes Bier getrunken.

8 Punkte

ca. 10 € für 0,33 l

Dienstag, 8. Oktober 2013

Framboise Boon

Framboise Boon ist ein Belgisches Bier, bei welchem beim brauen Früchte, in diesem Fall Himbeeren, zugesetzt wurden.






Im Glas überrascht schon eine deutlich rote Farbe.

In der Nase erkennt man gleich den Grund für die Farbe, Aromen von feinen, herben, frischen Himbeeren.
Keinesfalls süß, eher etwas herb, aber sehr frisch. Erinnert weniger an Bier als an eine Limonade, nur ohne Süße.
Erkennbar ist, dass frische Himbeeren verwendet wurden und nicht billiges Aromen.

Im Mund dann bitter-säuerliche Hummbeeren, frisch, keinesfalls Süß, aber man hat das Gefühl kein Bier sonst eher eine charaktervolle Brause im Glas zu haben.

Für den Sommer ist dieses Bier sicherlich ein perfektes Erfrischungsgetränk, was die süßen und pappigen Limonanden ersetzten kann.
Wer aber ein Bier erwartet wird sicherlich enttäuscht sein, dafür ist es zu fruchtig.

7 Punkte

ca. 6 € für 0,375l

Freitag, 4. Oktober 2013

2012er Riesling "Von der Fels" von Keller

Das Weingut Keller gehört wohl zu den renommiertesten Weingütern in Deutschland. Heute sollte dieser Wein, welcher unter den Großen Gewächsen angesiedelt ist, getrunken werden.






Im Glas ein helles gelb mit leichten grünlichen Reflexen.

Die Nase überraschend zurückhaltend, äußerst klar, zurückhaltende Fruchtaromen die an Pfirsich, Aprikose und Mirabelle erinenrt, aber vorallem Kräutrig.
Leichte, kühle Mineralität erahnbar.
Mit Luft immer besser. Viel zu Jung oder braucht sehr viel Luft.

Im Mund sehr klar, sauber und kühl. Eine sehr gute Substanz, die eine gewisse Spannung erhält. Diese wird mit Luft immer vibrierender.
Wieder etwas kräutrig-elegant.
Mittlerer Abgang, der im Nachgang etwas bitter wird, was aber gut trinkbar macht.
Die Spannung und die vibrierende Mineralität wächst mit der Luft deutlich.

Zusammenfassend ein guter, aber kein großer Wein. Mit Luft sehr vibrierend und hoher Spannung. Schneidende Säure.
Niemals langweilig oder ausladend. Braucht viel Luft, ist noch viel zu jung.

Nach 2 Tagen offen

7 Punkte

ca. 16 €

Dienstag, 1. Oktober 2013

2012er Concerto Lambrusco vom Medici Ermete

Der gemeine Lambrusco hat keinen besonders guten Ruf, er gilt als der Imbegriff der billigen, süßen Plörre, die für Kopfschmerzen am nächsten Tag verantwortlich sind.

Um mit diesen Vorurteil aufzuräumen öffnete ich heute diesen etwas unüblichen Lambrusco.






Im Glas ein undurchsichtiges violett. Eine kleine Schaumkrone bildet sich, was schon auf die zu erwartene Kohlensäure hinweist.

In der Nase springen Aromen von eingelegten Amarena Kirschen entgegen. Dahinter zurückhaltende Bittermandel.
Insgemsamt sehr frisch, was wohl auch auf die Kohlensäure zurückzuführen ist.
Nicht besonders komplex.

Im Mund moussierend, nicht so stark wie bei einem Sekt, aber deutlich.
Der Wein ist leicht (nur 11,5 % Alkohol) und frisch, was auch auf die Kohlensäure zurückzuführen ist.
Auch hier wieder Aromen von Amarena Kirschen und leicht bitteren Tönen.
Erinnert ein bisschen an "Roter Rauscher".
Keinerlei Abgang.

Insgesamt kein besonders anspruchsvoller Wein, aber diesen Anspruch hat er auch gar nicht. Er ist der perfekte Sommer-Sonne-Fleisch-Grill-Wein. Er macht Spaß ohne zu überfordern.

5,5 Punkte

ca. 8 €

Freitag, 27. September 2013

2009er Berg Roseneck Riesling von Georg Breuer

Zufällig in einem Großhandel erworben, auch wenn ich gewisse Vorbehalte hatte, weil "Warum ist ein 2009er, noch im Handel?".
Ich weiß es nicht, also griff ich zu.





Im Glas ein überraschend helles gelb.

In der Nase dann, direkt ein typischer Rieslingduft.
Viel Pfirisch, etwas Zitrus bzw. Orangenzesten, insgesamt merkbar ein schon etwas gereifterer Wein, da die Fruchtaromen schon Richtung getrocknete Früchte geht. Wird über 2-3 Tage deutlich besser, vorallem weil sich seine Kräutrigkeit mehr durchsetzt und seine kühle unterstreicht.

Auch im Mund wird er mit Luft über die Tage besser. Wieder Trockenfrüchte,  Pfirsisch, aber auch wieder eine kühle Kräutrigkeit. Mittlere Substanz und eine straffe Säure, wirkt daher sehr elegant.
Kurzer bis mittlerer Abgang.

Am Anfang ein Wein, welcher mich etwas enttäuscht hat, aber schon am zweiten Tag fesselte er mich immer mehr.
Der Wein ist im Moment in einer etwas verschlossenen Phase und braucht viel Luft.

7 Punkte

ca. 20 € 

Dienstag, 24. September 2013

2012er Weißburgunder von BattenfeldSpanier





Im Glas ein hell-gelbes ins grünliche schimmernde Gelb.

In der Nase zurückhaltende Zitrusaromen und Anklänge von Melone, einfacher Wein, aber sauber.

Im Mund ist der Wein auch sauber. Er hat eine schön angehme Säure, einen kurzen Abgang und eine mittlere Substanz.

Für einen einfachen Wein ist er sehr schön zu trinken, nicht mehr und nicht weniger.

5 Punkte

ca. 7 €

  

Freitag, 20. September 2013

2007er Pettenthal Gewürztraminer Trockenbeerenauslese von Kühling-Gillot

Manchmal muss es süß sein, sehr süß, voller Extrakt. Das perfekt zu einer salzigen Käseplatte. Daher entschieden wir uns heute die 2007er Pettenthal Gewürztraminer Trockenbeerenauslese von Kühling-Gillot aufgemacht.





Im Glas ein dunkles gold-gelb mit einer hohen Viskosität.

In der Nase ein tiefer Duft nach Rosen, eine hohe Substanz springt aus dem Glas. Natürlich ist auch eine hohe Süße deutlich spürbar.
Die Nase ist leider etwas eindimensional, was auf Kosten der Komplexität geht.

Im Mund lang anhaltend, eine gut ausgewogene Mischung aus Süße und Säure.

Zu der Käseplatte passte der Wein hervorragend, trotz der hohen Süße wirkt er nicht übermäßig schwer, da die Säure die Süße gut aufwiegt.
Leider ist der Wein etwas eindimensional und platt.

6,5 Punkte

ca. 40 € 

Dienstag, 17. September 2013

Palor von Braufactum

Wenn Bier, dann ein spannendes Craft-Bier, wie dieses hier.





Im Glas eine rostbraune Farbe mit leichter Schaumbildung.

In der Nase vorallem klare und frische Aromen nach Kräutern. Erinnert ein bisschen an eine Kräuterlimonade, nur weniger süß und bitterer.

Im Mund fein und elegant, klar und kräuterig, nur leicht bitter.


Insgesamt schön ausgewogenene Abgang, welcher neben der Bitterkeit eine leicht Süße aufweist.
Ein Bier was man öfter trinken kann, es macht Spaß und hat im Gegensatz zu vielen erhältlichen Bieren noch Geschmack.

7,5 Punkte

3 € für 0,33l

Freitag, 13. September 2013

Asador el Toro in Budenheim

Nach vielen guten Berichten in einschlägigen Zeitschriften entschieden wir uns heute das spanische Steakhaus Asador el Toro in Budenheim zu besuchen.

Das Lokal ist modern und gemütlich eingerichtet. Man erkennt direkt, was neben dem Essen hier noch im Mittelpunkt steht. Spanischer Wein.
Die Weinauswahl ist sehr sehr groß mit Weinen nahezu jeder Preisklasse und jedem spanischen Weinangebot.

Für den Abend entschieden wir uns für einen 2007er Rioja Reserva von Ostatu. Diese ist ein ehrlicher und aufrichtiger Wein, welcher sicherlich zu den besseren Rotweinen gehört die ich aus dieser Region trinken durfte. Der Wein duftete nach Cassis und Brombeeren, welcher Kraft und Eleganz gut verbindet und den Abend sehr gut begleitete.



Los ging es mit einem kleinen Gruß aus der Küche, eine Gazpacho.





Sehr leckere kalte Suppe, die schön fruchtig und erfrischend daher kam und direkt Lust auf mehr machte. Ein guter Start.


Als Vorspeise entschied ich mich für Arroz negro con pulpo, navajas y chorizo
(Schwarzer Reis mit Pulpo, Schwertmuscheln und Chorizo).





Der Reis war schön bissfest gekocht, was mir sehr gut gefällt. Es gibt dem Essen ein schönen biss, er ist dadurch nicht wie ich es bei Reis oft erlebt habe eher matschig.
Der Pulpo kann sehr schnell gummiartig werden, hier ist er jedoch unglaublich zart gegart. Ich hab ihn zarter kaum jemals essen dürfen.
Insgesamt ist es ein einfach anmutender Eintopf, aber auf einem hohen Niveau zubereitet, welches man selten bekommt.

 Als Hauptgang entschieden wir uns für eine Spezialität des Hauses, Chuleton/Lomo alta dry aged.




Wir bestellten das Fleisch medium-rare, so bekamen wir es. Vielleicht war es etwas roher als bestellt, aber so liebe ich es,
Es war kein Filet, es war richtiges Fleisch, daher war es nicht besonders zart, aber geschmacklich war es sehr intensiv. Man vergisst über die Zeit wie gutes, gereiftes Rindfleisch schmecken kann. Es ist fast nussig, sehr intensiv.
Selten hab ich solches Fleisch verspeisen dürfen. Für mich das Highlight des Abends.

Auf den Nachtisch verzichte ich zugunsten eines außerordentlich guten Brandy.

Die Bedingung ist freundlich, manchmal etwas aufdringlich, aber stets bemüht.

Insgesamt ist das Asador ein Restaurant was ich gerne wieder Besuchen werde, gutes Essen, guter Wein, nette Atmosphäre.


  • Essen: 7
  • Trinken: 8,5
  • Service: 5,5
  • Ambiente: 7,5
  • Gesamt: 7,125